Cameron nach Panama-Papers: "Geben Sie mir die Schuld"

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Nach seinem Eingeständnis ehemaliger Beteiligungen im Steuerparadies Panama signalisiert der britische Premier David Cameron Reumut. Er hätte besser

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Nach seinem Eingeständnis ehemaliger Beteiligungen im Steuerparadies Panama signalisiert der britische Premier David Cameron Reumut. Er hätte besser auf die Anschuldigungen reagieren sollen, so Cameron.

Der Premier hatte zunächst angegeben, keine Auslandsbeteiligungen zu besitzen,nachdem in den sogenannten Panama-Papers auch sein Familienname ausgemacht worden war. Erst vier Tage später präzisiert er, bis zum Jahr 2010 Beteiligungen in Panama besessen zu haben.

In der britischen Medienlandschaft dominiert das Thema. Kritiker sehen Camerons Glaubwürdigkeit beschädigt. In Umfragen liegt Cameron erstmals hinter Labour-Chef Jeremy Corbyn.

“Nun, es war keine tolle Woche”, so Cameron am Samstag gleich zur Eröffnung einer Veranstaltung seiner Konservativen Partei. “Ich hätte besser auf diese Sache reagieren sollen, und ich hätte besser reagieren können. Das ist eine Lektion für mich, von der ich lernen werde. Suchen Sie die Schuld nicht bei meinem Büro oder irgendwelchen namenlosen Beratern. Suchen Sie die Schuld bei mir.”

Cameron hatte eigenen Angaben nach gemeinsam mit seiner Frau Beteiligungen im Wert von 30.000 Pfund (37.000 Euro) an einer Firma, die sein verstorbener Vater Ian, ein Börsenmakler, in Panama und den Bahamas eingerichtet hatte. Die Anteile seien vor der Amtszeit als Premierminister verkauft und alle Erträge ordnungsgemäß versteuert worden, so Cameron.

Die Datensätzen der Kanzlei Mossak Fonseca, die Unbekannte diversen Medien und Plattformen zugespielt hatten und in denen auch Camerons Familienname auftaucht, werden derzeit noch ausgewertet. Für die beteiligten Medien ist es der bisher umfangreichste auszuwertende Datensatz dieser Art.

Die Reaktionen auf die Rolle Camerons fallen unterschiedlich aus. Der Premier habe nichts Illegales getan, sagen Anhänger. Die Opposition hingegen fordert seinen Rücktritt. Einige Kommentatoren erwarten Konsequenzen bei den anstehenden Regionalwahlen oder halten die Kampagne für eine Verbleib Großbritanniens in der EU für beschädigt, als deren Zugpferd Cameron gilt.

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