Panama-Papers: Britische Demonstranten fordern Camerons Rücktritt

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Von Euronews
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In London haben hunderte Demonstranten und Oppositionsangehörige den Rücktritt des Premiers David Cameron gefordert. Nach dem Eingeständnis

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In London haben hunderte Demonstranten und Oppositionsangehörige den Rücktritt des Premiers David Cameron gefordert. Nach dem Eingeständnis, Beteiligungen an einer Firma in Panama bessessen zu haben, liegen Camerons Umfragewerte erstmals unter denen des Labour-Chefs Jeremy Corbyn.

Auch der Niedergang der Stahlindustrie, Einschnitte bei Sozialleistungen, Arbeitsmarktderegulierungen, die Schere zwischen Arm und Reich sowie andere Themen wie die Einwanderung und die EU-Debatte sorgen für Unmut.

“Das ist der letzte Tropfen, ja. Ich hoffe, es wird der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und damit meine ich die Amtszeit David Camerons”, so ein Demonstrant. Eine andere Frau sagte: “Es ist sehr wichtig, dass Menschen raus auf die Straße gehen und zeigen, dass es ihnen wichtig ist und dass sie Veränderungen wollen. Ob er nun bleibt oder zurück tritt, was fantastisch wäre, wir brauchen Veränderungen und das ist erst der Anfang.”

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte Cameron vier Tage lang laviert und sich erst dann eine Klarstellung geliefert. Um Zweifeln an seiner Glaubwürdigkeit entgegenzutreten kündigte er nun an, Daten aus seinen Steuererklärungen der vergangenen Jahre offenzulegen.

“Nun, es war keine tolle Woche”, so Cameron bei einem Veranstaltung seiner Konservativen Partei am Samstag. “Ich hätte besser auf diese Sache reagieren sollen, und ich hätte besser reagieren können. Das ist eine Lektion für mich, von der ich lernen werde. Suchen Sie die Schuld nicht bei meinem Büro oder irgendwelchen namenlosen Beratern. Suchen Sie die Schuld bei mir.”

Cameron hatte am Donnerstag schließlich zugegeben, Anteile einer Firma besessen zu haben, die sein inzwischen verstorbener Vater, ein Börsenmakler, in Panama eingerichtet hatte. Die Anteile habe er 1997 gekauft und 2010 für rund 40.000 Euro mit Gewinn wieder verkauft – bevor er Premierminister wurde. Alles sei ordnungsgemäß versteuert worden, so Cameron.

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