Blendgranaten und Gummigeschosse in Idomeni: Kritik an der mazedonischen Grenzpolizei

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Von Euronews
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Bei einem Stürmungsversuch auf den Grenzzaun im nordgriechischen Idomeni haben mazedonische Grenzbeamte am Sonntag Tränengas, Blendgranaten und

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Bei einem Stürmungsversuch auf den Grenzzaun im nordgriechischen Idomeni haben mazedonische Grenzbeamte am Sonntag Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschosse benutzt. Der Einsatz sorgt nun für Kritik.

Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen sprechen rund 300 Verletzten. Darunter gut 30, die von Gummigeschossen getroffen wurden und Dutzende mit Schnittverletzungen und offenen Wunden. Einige Beteiligte berichten, von Grenzbeamten geschlagen worden zu sein. Über 200 litten unter den Folgen des umherwehenden Tränengases, darunter auch einige Kinder im nahegelegenen improvisierten Lager. Sieben Personen liegen im Krankenhaus.

Der griechischen Krisenstab für die Flüchtlingskrise kritisierte das mazedonische Vorgehen: “Der stundenlange Einsatz von Tränengas, Blendgranaten und sogar Gummigeschossen, sogar gegen Frauen und Kinder ist beklagenswert und gefährlich”, so George Kyritsis, Sprecher für Migrationsfragen der griechischen Regierung. “Die Behörden der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien müssen verstehen, welche Risiken der Einsatz solcher Mittel birgt.”

Auch an die Flüchtlinge wandte sich der Krisenstab – mit der erneuten Bitte, den Gerüchten über eine mögliche Grenzöffnung keinen Glauben zu schenken. Diese Gerüchte in die Welt zu setzen, sei kriminell und verantwortungslos.

Der Ansturm vom Sonntag war erneut durch Flugblätter in arabischer Sprache ausgelöst worden. Die griechische Polizei sucht nun nach ausländischen Aktivisten, die für die Aktion verantwortlich sein sollen. Griechische Medien berichten, es handle sich um britische und deutsche Staatsbürger, die sich in Idomeni engagieren, aber keiner der offiziellen Hilfsorganisationen angehören.

Das mazedonische Innenministerium erklärte zu dem Einsatz vom Sonntag, die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Menge zu zerstreuen und die Ordnung wiederherzustellen. Drei mazedonische Polizisten seien leicht verletzt worden.

Auf Twitter verbreitet Pro Asyl den nachdenkenswerten Brief eines Helfers an eine junge Syrerin in Idomeni.

Nach Rückkehr aus #Idomeni schreibt ein freiwilliger Helfer einen Brief an eine junge Syrerin. Macht nachdenklich: https://t.co/JhJtiROGnf

— Pro Asyl (@ProAsyl) 10. April 2016

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