Tata Steel Großbritannien - der Ausverkauf hat begonnen

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Der indische Industriekonzern Tata hat sich nach eigenem Bekunden mit der britischen Investmentfirma Greybull Capital auf den Verkauf eines Teils

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Der indische Industriekonzern Tata hat sich nach eigenem Bekunden mit der
britischen Investmentfirma Greybull Capital auf den Verkauf eines
Teils seiner europäischen Produktionsstätten geeinigt. Damit geht für etwa 4.400 Mitarbeiter in Großbritannien und 400 Mitarbeiter in Frankreich eine wochenlange Zitterpartie zu Ende. Bis zuletzt war über Schließungen spekuliert worden.

Greybull Capital will nun knapp 500 Millionen Euro in die
Werke investieren, die künftig unter dem Namen «British Steel»
weitergeführt werden sollen.

Government reponds to reports it will help Greybull fund Tata Steel takeover https://t.co/nzQSb8c7Vkpic.twitter.com/PNzNoS8lP3

— Humber Business (@HumberBizEd) 20 janvier 2016

Der Besitzerwechsel soll für das Unternehmen in Scunthorpe ohne Entlassungen abgehen, so Greybull. Der Erwerb sei für nominal 1 Pfund abgeschlossen worden, zwei Hochöfen, eine Maschinenbau-Werkstatt und eine Designberatung in Großbritannien seien auch noch mit dabei und ein Hochofen in Hayange, Frankreich.

Der britische Wirtschaftsminister Sajid Javid zeigte sich zufrieden mit der Vereinbarung: «Die Einigung sendet positive Signale an alle potenziellen Käufer für die restlichen Tata-Unternehmensteile in Großbritannien».
Weiter ungewiss ist unter anderem die Zukunft des größten
Tata-Stahlwerks in Großbritannien in Port Talbot.

Greybull schloss Interesse an der Anlage in Port Talbot, Wales, 4.000 Mitarbeiter, nicht aus. Der potenzielle Bieter Sanjeev Gupta, der Chef des Metallhandelshauses Liberty House Group, betonte seine finanzielle Leistungsfähigkeit.

Insgesamt beschäftigt Tata in Großbritannien etwa 15.000 Menschen. Tata hatte Ende März angekündigt, nach knapp zehn Jahren sein Geschäft auf der Insel zu verkaufen. Der größte Stahlhersteller in Großbritannien beklagt hohe Fertigungskosten, einen schwächelnden Markt und – wie die gesamte Branche in der Europäischen Union – zunehmende Billigkonkurrenz aus China. Dies setzt auch Premierminister David Cameron vor dem Referendum über den EU-Verbleib im Juni unter Druck, einen Käufer zu finden, um die Arbeitsplätze zu erhalten.

su mit Reuters, dpa

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