Streit der Kunstexperten: Caravaggio oder Finson

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Dieses Werk könnte auf dem Kunstmarkt 120 Millionen Euro erzielen – wenn es echt wäre. Doch die Provenienz und der Maler des großformatigen Gemäldes

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Dieses Werk könnte auf dem Kunstmarkt 120 Millionen Euro erzielen – wenn es echt wäre.

Doch die Provenienz und der Maler des großformatigen Gemäldes “Judith enthauptet Holofernes” sorgt für heftige Diskussionen unter Kunstexperten. Es soll 150 Jahre versteckt auf einem verschlossenen Dachboden in Toulouse gestanden haben. Eric Turquin der für ein Auktionshaus arbeitet, hält das Werk für ein Bild des italienischen Barockmalers Caravaggio.

Turquin erklärt, es sei überraschend – denn das Werk sähe nicht aus wie andere Caravaggios. Aber erstens wisse man, dass die Komposition von Caravaggio sei und zweitens, dass es in dieser Zeit ein großartiges Bild mit diesem Thema gab und andere Maler es gesehen haben. Und drittens die Ausführung: die meisterhafte Ausführung und einige Eigenarten – hier seinen so viele Eigenarten Caravaggios so Turquin – es seien genug, um sicher zu sein, dass dies seine Handschrift sei.

Andere Kunstexperten jedoch ordnen das Werk nicht Caravaggio, sondern dem flämischen Meister Louis Finson zu. Finson kannte Caravaggios Werk und kopierte seine Bilder.

Für Turquin kein Argument. Das fragliche Werk habe so viel Pentimento, so Turquin – so viele Korrekturen – und es sei voll schöpferischer Einfälle. Ein Kopist erfinde nicht, sonst sei er kein Kopist. Ein Kopist sei originalgetreu, servil, trocken, doch dies hier sei das genaue Gegenteil. Es sei ein Bild, so Turquin das mit viel Energie gemalt ist, aber um dies zu erkennen, müsse man sich hineinbegeben, sich ihm wirklich nähern, um zu sehen, wie es behandelt ist.

Eine Reihe von Experten aus Italien und dem Pariser Louvre Museums untersuchen das Bild, um es zuschreiben zu können. Die französische Regierung hat bis zur endgültigen Klärung ein Ausfuhrverbot für das Werk erteilt.

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