US-Justizministerium: Daimler soll Abgaswerte prüfen

US-Justizministerium: Daimler soll Abgaswerte prüfen
Von Euronews
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Der Daimler-Konzern gerät wegen möglicherweise zu hoher Diesel-Abgaswerte in den USA unter Druck und muss einen Gewinneinbruch – auf 1,4 Milliarden

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Der Daimler-Konzern gerät wegen möglicherweise zu hoher Diesel-Abgaswerte in den USA unter Druck und muss einen Gewinneinbruch – auf 1,4 Milliarden Euro – verkraften, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund einem Drittel. Daimler hatte in der Nacht per Pflichtmitteilung erklärt, nach Aufforderung durch das US-Justizministerium das Zustandekommen der Abgaswerte zu prüfen. Hintergrund ist die Untersuchung der US-Umweltbehörde EPA, die von Sammelklagen in den USA wegen hoher Stickoxidwerte der C-Klasse bei Messungen durch Forschungsinstitute ausgelöst worden war.

Die im Dax notierte Aktie sackte an der Frankfurter Börse um fast sieben Prozent ab – das größte Minus seit mehr als einem halben Jahr.

Wegen hoher Kosten im Zuge von Modellwechseln und Lasten durch Währungsabwertungen in wichtigen Schwellenländern wie Russland und China, blieb unter dem Strich nur ein Gewinn von 1,4 Milliarden Euro hängen – im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund einem Drittel.

Daimler-Finanzchef Bodo Uebber wollte bei der Vorlage der Bilanz des ersten Quartals nicht über mögliche Ergebnisse der Abgas-Prüfung in den USA und eventuelle Folgen spekulieren. “Wir können uns nicht zu weiteren Einzelheiten äußern.” Daimler bleibe dabei, dass keine Abgase manipuliert wurden und nicht gegen Gesetze verstoßen worden sei. Dass sich die US-Justiz einschaltet, bedeutet für das Unternehmen ein hohes Risiko. Im Abgasskandal des Wolfsburger Konkurrenten VW hat die US-Regierung eine Milliarden-Geldbuße gefordert.

Daimler kennt sich mit der US-Justiz bereits wegen eines Korruptionsverfahrens aus, in dem der Konzern 2010 ein Bußgeld von 185 Millionen Euro zahlen musste. Die Vorwürfe gegen Daimler kommen seit Ausbruch des Dieselskandals bei VW immer wieder auf.

DTN USA: Another emissions scandal? Mercedes-Benz parent Daimler opens probe: German automaker to look at how … https://t.co/m3cZJ4sRSC

— DTN USA (@DTNUSA) 22 avril 2016

Dabei geht es um Messungen im Straßenbetrieb, die bei einem Modell der Mercedes-C-Klasse zu hohe Stickoxid-Werte ergaben.

Eine der wichtigsten Schwachstellen, die das Ergebnis des Unternehmens im ersten Quartal belasteten, war der US-Markt. Die Marke mit dem Stern verkaufte auf ihrem zweitwichtigsten Einzelmarkt nach China von Januar bis März drei Prozent weniger Pkw.

Frank Schwope von der NordLB. “Die Abgasuntersuchungen in den USA irritieren allerdings.”

su mit Reuters

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