Handzettel in Idomeni: Werden Flüchtlinge die Zeltstadt freiwillig verlassen?

Handzettel in Idomeni: Werden Flüchtlinge die Zeltstadt freiwillig verlassen?
Von Euronews mit reuters, aptn
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Die griechischen Behörden haben erneut versucht, die Flüchtlinge in der Zeltstadt in Idomeni zum Umzug zu bewegen. Auf Flugblättern forderten sie die

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Die griechischen Behörden haben erneut versucht, die Flüchtlinge in der Zeltstadt in Idomeni zum Umzug zu bewegen. Auf Flugblättern forderten sie die Bewohner in arabischer, persischer und englischer Sprache auf, in offizielle Aufnahmezentren zu gehen.

Das provisorische Lager an der griechisch-mazedonischen Grenze soll Ende April geschlossen werden.

Doch Abdul Kadel aus Syrien lässt sich nicht überzeugen: “Wir werden hier bleiben. Wo sollen wir denn hingehen? Wenn wir zurückgehen dann werden unsere Probleme größer. Man wird uns vergessen, niemand wird kommen, um uns zu helfen. Niemand wird über uns sprechen, keine Presse, keine Hilfe.”

“All diejenigen, die umgezogen sind, haben nichts von dem, was ihnen versprochen wurde. Sie leben genauso wie hier. In Europa geben sie dir eine Portion Nudeln und ein Stück Brot. Und das soll genug sein zum Leben für einen Menschen?”, meint Shafiek aus Daraa.

Rund 10.000 Migranten wollen weiter ausharren. Auch die Hoffnung auf eine Öffnung der Grenzen hält sie davon ab, das Camp zu verlassen. Immer öfter gibt es Versuche, abseits der offiziellen Grenzübergänge weiter nach Westeuropa zu gelangen.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen haben sich die Bedingungen in der Zeltstadt in Idomeni weiter verschlechtert. Regen, unhygienische Zustände und Krankheiten werden zunehmend zum Problem.

Auf dem Handzettel wird den Migranten zugesichert, dass es in den Aufnahmelagern des griechischen Staates ausreichend Nahrung gibt und die Sicherheit der Menschen gewährleistet ist. Viele Menschen beschrieben die offiziellen Lager als Gefängnisse. Dazu heißt es seitens der Behörden, dass die Migranten sich dort frei bewegen können und nur zu bestimmten Uhrzeiten eine Anwesenheitspflicht besteht.

UPDATE: This letter was distributed by Greek authorities to the 1000s of families stuck at #Idomeni today. pic.twitter.com/Jo8OutS4Tt

— MSF Sea (@MSF_Sea) April 26, 2016

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