Spritverbrauch-Tricks halbieren Mitsubishi-Aufträge

Spritverbrauch-Tricks halbieren Mitsubishi-Aufträge
Von Euronews
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Angesichts des Skandals um manipulierte Tests zum Spritverbrauch kehren immer mehr Kunden Mitsubishi den Rücken. Auf dem Heimatmarkt Japan hätten

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Angesichts des Skandals um manipulierte Tests zum Spritverbrauch kehren immer mehr Kunden Mitsubishi den Rücken. Auf dem Heimatmarkt Japan hätten sich die Aufträge seit Bekanntwerden der Affäre vor einer Woche halbiert, so der Auto-Hersteller – und zwar nicht nur bei den zur Debatte stehenden Kleinwagen, so ein Vorstandsmitglied Tetsuro Aikawa.

Mitsubishi-Vorstand Tetsuro Aikawa:

“Wir haben noch nicht ganz analysiert, was da auf dem Heimatmarkt passiert. Aber seit der Bekanntgabe haben sich unsere Autobestellungen halbiert.”

Bis auf weiteres wagt Japans sechstgrößter Autohersteller keine Geschäftsprognose für das laufende Jahr.

Sieben Monate nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen hatte Mitsubishi Tricks bei Tests zum Treibstoffverbrauch eingeräumt. Es geht um 625.000 Kleinwagen für den japanischen Markt, die meisten wurden für Nissan gebaut. Diese Woche schob der Konzern hinterher, bereits seit 25 Jahren getrickst zu haben. Nach Medienberichten erwägt Mitsubishi-Chef Osamu Masuko deshalb den Rücktritt.

Mitsubishi shares going off a “second cliff” after Nikkei report that the fuel scandal may include other models pic.twitter.com/eWLKNBpPeW

— David Ingles (@DavidInglesTV) 26 avril 2016

Mitsubishi hat nach eigenen Angaben den Benzinverbrauch nicht nach japanischen Vorschriften, sondern nach US-Standards getestet. Damit machte sich der Konzern zunutze, dass bei US-Tests der niedrigere Verbrauch auf Autobahnen ausgewiesen werden darf, während in Japan Werte aus dem Stadtverkehr gemeldet werden müssen. Neben den japanischen Behörden gehen nun auch deren US-Kollegen den Enthüllungen nach.

Vor 15 Jahren hatte Mitsubishi Motors bereits einräumen müssen, mehr als zwei Jahrzehnte lang systematisch Kundenbeschwerden vertuscht zu haben. Einige Jahre später gab die Lkw-Sparte zu, Informationen über potenziell gefährliche Mängel verschleiert zu haben.

su mit Reuters

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