Drogenexperte: Internationale Zusammenarbeit führt zum Erfolg

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Von Euronews
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euronews-Reporterin Sophie Claudet “Großbritannien plant irgendwann im Mai ein Verbot von Legal Highs. Aber man hat in Irland gesehen, dass ein

euronews-Reporterin Sophie Claudet
“Großbritannien plant irgendwann im Mai ein Verbot von Legal Highs. Aber man hat in Irland gesehen, dass ein Verbot Konsumenten nicht abschreckt. Was bringt ein Verbot dann überhaupt?”

Andrew Cunningham, Experte für neue Drogen bei der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in Lissabon:
“Wenn Länder eine Gesetzgebung dieser Art einführen – wie in Irland oder davor in Polen – geht es hauptsächlich darum, diese neuen psychoaktiven Substanzen zu verbieten. Dieses Mal sprechen wir davon, Legal Highs aus dem freien Verkauf zu nehmen, sie in dafür spezialisierten Geschäften und im Onlinehandel zu verbieten, sodass Leute nicht einfach in einen Laden spazieren und psychoaktive Substanzen kaufen können.”

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“Sie sagen, dass ein Verbot diese Geschäfte, diese spezialisierten Läden, dazu zwingt, zu schließen?”

Andrew Cunningham
“Es zwingt sie vielleicht nicht unbedingt zu schließen, aber sicherlich dazu, diese Produkte aus den Regalen zu nehmen. Das hat großen Einfluss darauf, den Schaden zu reduzieren. Sie erwähnten, dass durch das irische Modell Konsumenten nicht abgeschreckt werden. Aber es gibt keine offizielle Erhebung der irischen Drogengesetzgebung über die Folgen dort.”

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“In unserer Reportage aus Deutschland sieht man, dass die Polizei Labore aushebt, die Crystal Meth produzieren. Wie können Strafverfolgungsbehörden den Internethandel unterbinden. Legal Highs können einfach über das Internet bezogen werden. Wie kann man das stoppen? Ist es ein verlorener Kampf?”

Andrew Cunningham
“Es hängt von der rechtlichen Situation und dem rechtlichen Rahmen ab, die der Polizei jeweils zur Verfügung stehen. Wenn beispielsweise eine bestimmte Substanz in einem bestimmten Land nicht verboten ist, dann wird man es dort sehr, sehr schwierig finden, wenn ein anderes Land sagt: ‘Wir wollen, dass Eure Internetshops damit aufhören, diese Produkte an mein Land zu verkaufen’. Denn, wenn die Droge nicht verboten ist, ist die Strafverfolgungsbehörde machtlos und kann nichts dagegen tun. Auf europäischer Ebene gibt es das sogenannte Frühwarnsystem für neue psychoaktive Substanzen. Und einer der Punkte dieses Systems ist, dass EU-Mitgliedstaaten Informationen austauschen. Und wenn man Substanzen ausmacht, die bestimmte Schäden verursachen, kann man Maßnahmen ergreifen, um die Risiken zu bewerten. Das führt möglicherweise zu einer EU weiten Kontrolle dieser bestimmten Substanz. Unter diesen Umständen kann das zu niveauangleichenden internationalen Spielregeln führen, sodass Strafverfolgungsbehörden Daten austauschen und gemeinsam Initiativen ergreifen können.”

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“Auch im Internet?”

Andrew Cunningham
“Gegen Onlinehändler, ja, auch im Internet. Und es gibt viele Beispiel für internationale Bemühungen, die funktioniert haben.”

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