Was ist aus Raynane und Phunam geworden?

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Von Euronews
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Über die Jahre haben wir viele inspirierende Geschichten gehört. In dieser Ausgabe kommen wir auf zwei Reportagen zurück, die uns besonders berührt haben. Was hat sich seitdem in Kambodscha und in Hai

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In den vergangenen Jahren haben wir in Learning World viele Menschen kennengelernt, die trotz großer Schwierigkeiten lernen und Traumata überwinden. Zwei Schicksale haben uns besonders berührt. Wir kehren also nach Haiti und Kambodscha zurück, um zu sehen, wie sich die Dinge entwickelt haben.

Haiti: Raynane lässt sich nicht unterkriegen

Bei dem Erdbeben am 12. Januar 2010 ist Raynane schwer verletzt worden. Eines ihrer Beine musste amputiert werden. Dank einer französischen Nichtregierungsorganisation bekam sie eine Prothese. Sie konnte wieder mit ihren Freundinnen spielen und mit ihrer Zwillingsschwester in die Schule gehen.

Die heute 15-Jährige lebt immer noch in einem Viertel von Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis. Ihr Vater Jean-Raynold hat es geschafft, einen Teil des Hauses wieder aufzubauen. Es ist schwierig, denn seit dem Erdbeben hat er keine feste Arbeit gefunden. Raynanes Mutter arbeitet als Putzfrau, doch die Familie kommt kaum über die Runden.

Raynane wächst und benötigt regelmäßig eine neue Prothese – doch die ist teuer. In Haiti ist es schwierig, einen Platz in einer öffentlichen Schule zu ergattern. Die Zwillinge gehen auf eine Privatschule. Die kostet zwar Geld, aber für Jean-Raynold ist es eine Investition, die sich lohnt.

Manche Amputierte leiden unter Phantomschmerzen. Raynane und ihr Vater haben einen Termin beim CERPA, einem Zentrum, das auf die Behandlung dieser Schmerzen spezialisiert ist. Manche Patienten haben schreckliche Schmerzen in dem fehlenden Körperteil. Medikamente wirken in diesen Fällen meist nicht. Man muss andere Wege finden, damit das Gehirn die Änderung versteht und akzeptiert.

Kambodscha: Neues Leben im Zirkus Phare

In Battambang nimmt die Schule Phare Ponleu Selpak, zu Deutsch das Licht der Kunst, Straßenkinder auf. Sie bekommen Schulunterricht, für manche ist es das erste Mal. Es hilft ihnen Selbstvertrauen aufzubauen. Sie werden zudem an Musik, Zeichnen, Theater und Zirkuskunst herangeführt. Diese zusätzlichen Fähigkeiten sollen ihnen später dabei helfen, einen Job zu finden.

1986 hat die Französin Veronique Decrop angefangen, den kambodschanischen Flüchtlingen in dem Lager “Site 2” in Thailand Zeichenunterricht zu geben. Sie wollte ihnen so helfen, das zu verarbeiten, was sie unter den Roten Khmer erlebt und erlitten hatten. Neun ihrer Schüler haben knapp zehn Jahre später diese einzigartige Schule gegründet.

Seit unserem Besuch vor fünf Jahren hat sich vieles geändert. Es gibt mittlerweile einen Kindergarten für 180 zwei bis fünf-Jährige, eine neue Bibliothek und ein neues Grafik-Design-Studio. Eine der Leiterinnen erklärt, Isabelle Drouillard, erklärt: “Seit fünf Jahren versuchen wir, den jungen Menschen hier in der Schule Phare einen Beruf beizubringen, damit sie später einen Job finden. Der Unterricht war seit langem sehr gut, aber wir haben uns nicht genügend Gedanken über den nächsten Schritt gemacht. Die jungen Menschen können nur aus der Armut herauskommen, wenn sie einen Job finden.”

#captionthis (photo by Paul Bloomfield) pic.twitter.com/tfauUWNASo

— PhareCambodianCircus (@PhareCircus) 5. April 2016

Die Schule gibt Vorstellungen in einem Zirkuszelt in Siem Reap, in der Nähe der Angkor Tempel, die jedes Jahr mehr als drei Millionen Besucher anziehen. Dank der Aufführungen entstehen Jobs, die Schule verdient Geld und sie kann sich einen Namen machen.

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