Eine aus Somalia geflohene Frau, die sich selbst in Brand gesteckt hatte, ist von der australischen Erstaufnahmeeinrichtung auf der Pazifikinsel
Eine aus Somalia geflohene Frau, die sich selbst in Brand gesteckt hatte, ist von der australischen Erstaufnahmeeinrichtung auf der Pazifikinsel Nauru ausgeflogen worden. Die 21-Jährige befindet sich laut der australischen Regierung in kritischem Zustand. Sie wird jetzt in einem Krankenhaus der Großstadt Brisbane behandelt.
Nur wenige Tage zuvor hatte sich ein iranischer Flüchtling im selben Lager auf Nauru aus Protest gegen die restriktive Asylpolitik Australiens ebenfalls selbst angezündet. Er starb kurz darauf.
Der australische Einwanderungsminister Peter Dutton erklärte:
“Es ist besorgniserregend, dass diese Frau sich zu einem so extremen Akt der Selbstverletzung entschlossen hat. Ich habe schon vorher meine Frustration und meine Wut gegenüber Anwälten zum Ausdruck gebracht, die in regionalen Flüchtlingszentren einen Teil dieser Menschen ermutigen, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten. Sie glauben offenbar, dass dieser Druck auf die australische Regierung unsere Politik in Bezug auf unsere Grenzschutzmaßnahmen ändern könnte.”
Dutton ergänzte, neben Rechtsanwälten seien Aktivisten und andere Kritiker der australischen Asylpolitik für die Selbstanzündungen verantwortlich.
Bootsflüchtlinge aus Indonesien oder Sri Lanka werden von australischen Behörden entweder zur Umkehr gezwungen oder in Einrichtungen auf Nauru oder in Papua-Neuguinea gebracht. Wenn ihnen Asyl zusteht, bezahlt Australien andere Länder wie etwa Kambodscha für die Aufnahme.
Trotz der jüngsten Verzweiflungstaten will Australien von der Politik der Abschottung nicht abweichen.