In Brasilien hat sich die Mehrheit der Senatsmitglieder für die Absetzung von Präsidentin Dilma Rousseff ausgesprochen. Während einer Marathonsitzung
In Brasilien hat sich die Mehrheit der Senatsmitglieder für die Absetzung von Präsidentin Dilma Rousseff ausgesprochen. Während einer Marathonsitzung erklärte die Mehrzahl der 81 Senatoren, dass sie für die Amtsenthebung stimmen werden.
Rousseff wird nun voraussichtlich vom Amt suspendiert, während die Vorwürfe gegen sie juristisch geprüft werden. Die Präsidentin wird verdächtigt, Haushaltszahlen geschönt zu haben, um ihre Wiederwahl zu sichern.
Für die vorläufige Amtsenthebung genügt eine einfache Mehrheit im Senat. In diesem Fall wird Rousseff für ein halbes Jahr suspendiert. Bestätigt die juristische Prüfung die Vorwürfe gegen sie, verliert sie ihr Amt, andernfalls übernimmt sie wieder die Regierung. Stimmen zwei Drittel der Senatoren für ihre Absetzung ist ihre Präsidentschaft beendet. In jedem Fall übernimmt zunächst Vizepräsident Michel Temer die Regierungsgeschäfte
Während der Debatte im Senat kam es in mehreren brasilianischen Städten zu gewalttätigen Protesten. Rousseffs Anhänger halten die Vorwürfe gegen die Präsidentin für politisch motiviert und betrachten das Amtsenthebungsverfahren als den Versuch eines Staatsstreichs.