Schlangenskelett und Containertürme: Huang Yong Ping füllt den Grand Palais in Paris

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Neuer Gast im Grand Palais in Paris: Der chinesische Künstler Huang Yong Ping hat die Halle mit Containerbergen, einer Art Triumphbogen aus

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Neuer Gast im Grand Palais in Paris: Der chinesische Künstler Huang Yong Ping hat die Halle mit Containerbergen, einer Art Triumphbogen aus Containern und überdimensionalem Napoleon-Hut und einem Skelett gefüllt. “Empires” heißt die Ausstellung. Es geht um Macht, Krieg, den Aufbau und Zerfall von Nationen und Unternehmen.

Kurator Jean de Loisy schlägt den Bogen zu Strategiespielen aus der Heimat des Künstlers: “Die Ausstellung ist voller Zeichen und Symbole. Das Schlangenskelett ist ein riesiges Go-Spiel, das ein Gebiet einkreist; die Container können als Mah-Jongg-Steine interpretiert werden und der Napoleon-Hut als Schachspiel. Drei Elemente, die für die Macht- und Strategiespiele stehen, die das Theaterstück der Globalisierung ausmachen. Ich möchte hinzufügen: Container transportieren Reichtum, aber sie transportieren oder beschützen auch die Armen. Der Platz, der Austausch zwischen diesen beiden ist es, was einen Künstler wie Huang Yong Ping interessiert.”

Huang wurde 1954 im südostchinesischen Xiamen geboren. Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking 1989 bewog ihn dazu, in Frankreich zu bleiben. Bereits mehrfach inszenierte er Schlangenskelette in seinen Ausstellungen. Ein Symbol für sein wandelhaftes Leben? “Meine persönliche Erfahrung ist Teil dieses Projekts, ebenso wie die heutige Welt”, so Huang. “Man kann diese Ausstellung nicht von der Realität dieser Welt entkoppeln.”

Huangs Ausstellung ist Teil der “Monumenta”-Serie im Grand Palais. Vor ihm stellten Anselm Kiefer, Richard Serra oder Anish Kapoor in der über 13.000 Quadratmeter großen Halle aus. 305 Container und das 254 Meter lange Schlangenskelett verfehlen ihre Wirkung auf den Zuschauer nicht. “Wenn man unten zwischen den Containern herumläuft, hat man wirklich das Gefühl, das etwas über uns ist, das uns erdrückt, über uns hinweg schreitet”, so ein Besucher. “Wenn man ein bisschen Abstand nimmt und oben ist, hat man das Gefühl, man würde sich von Weitem einen Kampf ansehen und man fühlt sich unsicher und machtlos.”

“Ich finde, dass die Ausstellung auch ein bisschen zen ist”, so eine Besucherin. “Sie hat einen meditativen Aspekt. Das mag ich.”

Die Ausstellung ist noch bis zum 18. Juni im Grand Palais in Paris zu sehen.

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