120.000 Unterschriften: Britische Abgeordnete debattieren über High Heels

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Von Christoph Debets
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Die Mitarbeiterin einer Londoner Zeitarbeitsfirma hat über 120.000 Unterschriften für eine Petition gegen den Zwang, Stöckelschuhe zu tragen, eingesammelt. Jetzt muss eine Unterhausdebatte zu der Frag

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Die Mitarbeiterin einer Londoner Zeitarbeitsfirma hat über 120.000 Unterschriften für eine Petition gegen den Zwang, Stöckelschuhe zu tragen, eingesammelt. Die 27 Jahre alte Nicola Thorp war im vergangenen Dezember ohne Bezahlung nach Hause geschickt worden, weil sie sich weigerte, neun Stunden lang mit High-Heels am Empfang einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu arbeiten.

“Arbeitgeber dürfen verschiedene Kleidungsvorschriften für Männer und Frauen erlassen. Das geht in Ordnung, solange diese Vorschriften nicht ein Geschlecht bevorzugen. Ich finde, der Zwang zu Stöckelschuhen ist ein Vorteil für Männer, weil ihr Schuhwerk keinen Einfluss auf ihre Gestalt und ihre Bewegungsfähigkeit hat”, meint Thorp.

Equality and Human Rights Commission ‘want Portico dress code policy removed’ https://t.co/PcuSkFRPv1#heels#sexismpic.twitter.com/ddmpCw3mBt

— London24 (@london24) May 11, 2016

Sobald eine Petition mehr als 100.000 Unterstützer gefunden hat, muss eine Unterhausdebatte zu der Frage stattfinden. Dies ist jetzt der Fall. Juristen warnen vor einer Überregulierung.

“Ein Gesetz kann in solchen Situationen niemals alle Möglichkeiten abdecken. Wir entwickeln uns als Gesellschaft und deshalb obliegt es Richtern, die Gesetze so zu interpretieren, dass sie zeitgemäß sind”, meint Arbeitsrechtlerin Rebecca Tuck.

Die betroffene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers betont, dass sie keine spezifischen Kleidungsvorschriften erlassen hat. Man fordere lediglich “branchenübliche” Kleidung. Der Stöckelschuhzwang war Bestandteil der inzwischen aufgrund der Berichterstattung abgeänderten Kleidungsvorschriften der Zeitarbeitsfirma Portico.

pic.twitter.com/KA5d0AXd8A

— Portico (@myPortico) May 11, 2016

Portico wittert die Änderung ihrer Bekelidungsvorschriften

In Großbritannien dürfen Arbeitgeber weiblichen und männlichen Angestellten unterschiedliche Kleiderordnungen vorschreiben, solange ein “gleiches Mass an Eleganz” gefordert wird.

Mehr zum Thema

Unterhaus: Petition von Nicola Thorp (englisch)

PwC: Statement regarding Portico uniform guidelines

PORTICO Corporate Reception Management

Evening Standard: Receptionist Nicola Thorp 'sent home from PwC office for refusing to wear high heels'

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