Taliban-Chef Mansur bei US-Drohnenangriff getötet?

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Von Euronews mit MIT DPA UND REUTERS
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Taliban-Führer Mullah Achtar Mansur ist wahrscheinlich bei einem US-Drohnenangriff getötet worden.

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Taliban-Führer Mullah Achtar Mansur ist wahrscheinlich bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Mansur hatte erst im vergangenen Jahr die Führung der Taliban übernommen, was blutige interne Machtkämpfe auslöste

Sein Vorgänger Mullah Omar soll aber bereits 2013 gestorben sein. Seitdem führte Mansur die Islamisten im Geheimen. Den Tod seines Vorgängers hatte Mansur und das Führungsgremium der Taliban aus Angst vor internen Machtkämpfen zwei Jahre lang verschwiegen. Diese könnten jetzt wieder ausbrechen, sollte Mansurs Tötung in den kommenden Tagen bestätigt werden.

Das US-Verteidigungsministerium bestätigte den von Präsident Barack Obama persönlich angeordneten Drohnenangriff im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet bei Ahmad Wal am Samstag, erklärte aber zunächst lediglich, dass dessen «Ergebnis» noch «eingeschätzt» werde.

Today DoD carried out a precision airstrike targeting Taliban leader Mullah Mansur. Another step to make our troops safer in Afghanistan

— Peter Cook (@PentagonPresSec) May 21, 2016

Mansur sei mit einem zweiten Mann in einem Auto unterwegs gewesen, als das Geschoss einschlug. Auch der zweite Mann sei wahrscheinlich tot. Die afghanische Regierung hatte bereits Ende vergangenen Jahres Mansurs Tod vermeldet; dies war aber von den Taliban dementiert worden.

Die Schlagkraft der Islamisten am Hindukusch war zuletzt ungebrochen: Laut Experten sind mehr als 100 der rund 400 Bezirke des Landes entweder in der Hand der Taliban oder dauerhaft umkämpft. Allein 2015 wurden nach Angaben der Uno mehr als 3500 Zivilisten in dem Land getötet.

Erst am Freitag hatte die Nato beschlossen, dass der aktuelle Einsatz in Afghanistan auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird. Im vergangenen Mai hatte die Nato noch erwogen, den aktuellen Militäreinsatz 2017 in eine zivile Mission umzuwandeln. Für die Beratungs- und Ausbildungsmission «Resolute Support» stellen die Alliierten und ihre Partner aktuell rund 12 000 Soldaten zur Verfügung. Deutschland beteiligte sich zuletzt mit knapp 900 Bundeswehrsoldaten, das Bundestagsmandat erlaubt bis zu 980.

In einer Mitteilung machte das Pentagon Mansur für den Tod Tausender afghanischer Zivilisten und Sicherheitskräfte verantwortlich. Er sei
aktiv an der Planung von Angriffen gegen Einrichtungen in Kabul und anderen Teilen Afghanistans beteiligt gewesen. Außerdem habe er Taliban-Führer an der Teilnahme an Friedensgesprächen mit der Regierung gehindert, die zu einem Ende des Konflikts führen
könnten.

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