Ai Weiwei macht Europäer für Flüchtlingskrise mit verantwortlich

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Das Museum für kykladische Kunst ist in Athen ehrt den chinesischen Künstler Ai Weiwei mit einer Werkschau.

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Das Museum für kykladische Kunst ist in Athen ehrt den chinesischen Künstler Ai Weiwei mit einer Werkschau. Es ist die erste Ausstellung des Konzeptkünstlers und Polit-Aktivisten in Griechenland – und die erste in einem archäologischen Museum überhaupt. Einige Werke sind eigens für die Schau entstanden. Ai Weiwei ließ sich von den antiken Kunstschätzen anregen.

Sandra Marinopoulos, Museumsleiterin: “Diese Ausstellung findet im Rahmen unseres vor 10 Jahren geschaffenen Programms statt, das zeitgenössische Kunst und Archäologie zusammenbringt. Unser Ziel ist, junge Menschen ins Museum zu holen. Wir baten Ai Weiwei vor sechs Monaten, an diesem Programm teilzunehmen, als er sich bereits in der Flüchtlingskrise engagierte. So kam es zur Zusammenarbeit und zur Entstehung von Werken speziell für uns.”

Michael Frahm, Kurator: “Wir wollten dem griechischen Publikum einen guten Einblick in Ai Weiweis Werk verschaffen, mit einigen seiner wichtigsten Werken seit 2008, die sich auf Materialien wie Holz und Marmor konzentrieren.”

Der wohl berühmteste zeitgenössische chinesische Künstler kam persönlich zur Ausstellungseröffnung und sprach mit euronews-Reporter Irogos Mitropoulos.

Ai Weiwei: “Ich interessiere mich sehr für die frühen Aktivitäten der menschlichen Kreativität. Ich sammle selbst alte chinesische Kunstobjekte. Beim Besuch des Museums für kykladische Kunst, wurde mir klar, dass es ein sehr großes und vielseitiges Verständnis für Bildhauerei gab.”

2015 besuchte Ai Weiwei erstmals die griechische Insel Lesbos, um sich ein Bild von der Lage Flüchtlinge zu machen. Er arbeitet derzeit an einem Dokumentarfilm zum Thema. Über 600 Stunden Material wurden bereits gedreht.

Ai Weiwei: “Historisch gesehen, tragen die Europäer einen großen Anteil an der Flüchtlingskrise. Die europäische Politik ist sehr kurzsichtig. Wichtige Grundwerte der europäischen Gesellschaft, die Menschenrechte und die humanitäre Hilfe werden geopfert. Das ist eine sehr traurige Situation und, wie ich finde, sehr beschämend.”

Mit Happenings und Aktionen sorgt der Künstler für viel Medienwirbel, kritische Stimmen sagen, es gehe zu sehr um seine Person.

Ai Weiwei: “Ich bin selbst in der Situation eines Geflüchteten. Ich sage meine Meinung. Das tue ich nicht der Aufmerksamkeit wegen, sondern weil es meine Pflicht ist , ein Künstler ist wie ein Soldat. Oder jemand, der für seine Gäste ein Abendmahl zubereitet. Das kommt bei mir auf den Tisch. Niemand ist gezwungen, es zu essen.”

Die Ausstellung ist bis zum 30. Oktober in Athen zu sehen.

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