Syrien: IS-Miliz tötet 150 Menschen bei Anschlagsserie im alawitischen Kerngebiet des Assad-Regimes

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Von Euronews
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Mit einer Serie von Anschlägen haben mutmaßliche IS-Terroristen zwei syrische Küstenstädte im Kerngebiet des Assad-Regimes attackiert.

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Mit einer Serie von Anschlägen haben mutmaßliche IS-Terroristen zwei syrische Küstenstädte im Kerngebiet des Assad-Regimes attackiert. Dabei kamen etwa 150 Menschen ums Leben. Laut einem Bekennerschreiben der IS-Miliz richteten sich die Angriffe gezielt gegen Alawiten, jene religiöse Minderheit, der auch Präsident Assad angehört.

Die Angriffe ereigneten sich an belebten Orten in Tartus und Dschabla. In Tartus unterhält die russische Marine einen Hafen, Dschabla liegt in der Nähe der wichtigsten russischen Luftwaffenbasis in Syrien. Beobachter sprechen von fünf Selbstmordattentätern und zwei Autobomben. Auch ein Krankenhaus wurde zum Ziel, laut Augenzeugenberichten sprengte sich in der Notaufnahme eine Attentäterin in die Luft.

Beide Städte sind in der Hand von Regimekräften und waren von der Gewalt zuvor weitgehend verschont geblieben. Neben Alawiten leben dort auch viele aus anderen Landesteilen geflüchtete Sunniten.

Die Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte meldet, nach den Anschlägen habe es in den Städten Übergriffe von Anwohnern gegen Binnenflüchtlinge aus anderen Regionen gegeben.

Das Exil-Oppositionsbündnis Syrische Nationale Koalition (SNC) verurteilte die Anschläge und bezeichnete das Assad-Regime als Verursacher terroristischer Attacken. Die Regierung in Damaskus machte für die Anschläge Saudi Arabien, die Türkei und Katar verantwortlich, die Rebellengruppen unterstützen.

Die Intensität der Kämpfe hat in Syrien wieder zugenommen, von der vereinbarten Waffenruhe kann vielerorts keine Rede mehr sein. Das russische Außenministerium forderte für die östliche Ghouta-Region und die Stadt Darya nun eine neue 72-stündige Ruhephase ab Dienstag, will aber weiter Luftangriffe etwa auf die Nusra-Front fliegen.

Gemeinsame Luftangriffe mit den USA und damit eine militärische Kooperation mit dem Assad-Regime soll es aber nicht geben, so das Weiße Haus in Washington. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am vergangenen Freitag gemeinsamen Luftangriffe Russlands und der USA auf Oppositionsgruppen vorgeschlagen, die sich nicht an den Waffenstillstand halten, darunter auch die islamistische Nusra-Front.

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