Historischer Besuch: Obama gedenkt in Hiroshima der Atombomben-Opfer

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Von Euronews
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Historischer Besuch in Hiroshima: Als erster amtierender US-Präsident ist Barack Obama in die Stadt gereist, die im August 1945 durch eine amerikanische Atombombe zerstört…

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Historischer Besuch in Hiroshima: Als erster amtierender US-Präsident ist Barack Obama in die Stadt gereist, die im August 1945 durch eine amerikanische Atombombe zerstört wurde. Im Friedenspark der Stadt legte er einen Kranz nieder. Gemeinsam mit Japans Regierungschef Shinzō Abe gedachte er der Bomben-Opfer. Auf eine Entschuldigung verzichtete er aber, auch wenn viele dies erwarten. Viele Hibakusha selbst, Überlebende des Kernwaffeneinsatzes, sagen heute, eine Entschuldigung sei willkommen, aber nicht Priorität. Sie sprechen sich vielmehr dafür aus, eine Welt ohne Atomwaffen anzustreben. Einige Hibakusha waren auch bei der Gedenkzeremonie anwesend.

Obama meets a Hiroshima survivor. pic.twitter.com/MJEeLYNDie

— ian bremmer (@ianbremmer) 27. Mai 2016

In seiner gut 20-minütigen Rede sagte Obama: “Wir stehen hier in dieser Stadt und zwingen uns dazu, uns den Moment vorzustellen, an dem die Bombe fiel. Wir zwingen uns dazu, die Verzweiflung der Kinder zu spüren, die völlig verwirrt waren von dem, was sie sahen. Wir hören einen stillen Schrei. Die, die starben, sind wie wir. Alle normalen Menschen verstehen dies. Sie wollen nicht noch mehr Krieg. Sie wollen vielmehr, dass die Wunder der Wissenschaft dazu dienen, Leben zu verbessern, nicht auszulöschen. Wenn Nationen, Führungspersonen, Entscheidungen treffen, sollen sie diese einfache Weisheit beherzigen. Dann ist die Lektion aus Hiroshima gelernt.”

“We are not bound … to repeat the mistakes of the past. We can learn. We can choose.” —POTUS</a> speaks at Hiroshima. <a href="https://t.co/qLPoNEqlF9">https://t.co/qLPoNEqlF9</a></p>&mdash; The White House (WhiteHouse) 27. Mai 2016

Eine dieser Lektionen hätten die USA und Japan bereits gelernt, so Obama: Sie hätten Freundschaft geschlossen. Nun trügen beide Länder eine Verantwortung dafür, dass sich ein solches Leid nicht wiederhole.

Shinzō Abe würdigte den Besuch Obamas als historisch. “Wir schlagen eine neue Seite in unseren Geschichtsbüchern auf”, sagte er nach der gemeinsamen Kranzniederlegung. Präsident Obama habe mit seinem Besuch “eine schwierige, aber wundervolle Entscheidung” getroffen.

Hiroshima wurde am 6. August 1945 von der ersten je eingesetzten Atombombe zerstört. Am 9. August desselben Jahres warfen die USA eine zweite Atombombe über der Stadt Nagasaki ab. Hunderttausende starben. Bis heute leiden Überlebende an den Folgen.

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