Boss der Mittelmeermenschenschmuggler: Hat Italien den Falschen verhaftet?

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Von Christoph Debets
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Die Staatsanwaltschaft in Palermo prüft die wahre Identität eines vor zwei Tagen als Menschenschleuser nach Italien ausgelieferten Eritreers.

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Die Staatsanwaltschaft in Palermo prüft die wahre Identität eines vor zwei Tagen als Menschenschleuser nach Italien ausgelieferten Eritreers. Für britische und italienische Ermittler handelt es sich um die 35-jährige Schlüsselfigur des Menschenschmuggels zwischen Afrika und Europa. Der im Sudan Festgenommene gibt an, es handele sich um eine Verwechslung.

“Er ist jemand ganz anderes. Die sudanesische Polizei hat ihn verhaftet und nach Italien ausgeliefert. Er versteht nicht, worum es geht, und er ist unschuldig”, erklärte sein Rechtsanwalt Michele Calantropo. Der Verteidiger forderte die sofortige Freilassung seines Mandanten.

Eine in Oslo lebende eritreische Asylantin bestätigte die Aussage des Mannes. Sie sei sich “100 Prozent sicher”, dass es sich bei dem Mann, den sie auf einem Polizeivideo gesehen habe, um ihren 28-jährigen Halbbruder handele.

#Sudan : Arrested #Eritrea |n Human-Trafficker the right suspect…https://t.co/J3VR028LiJpic.twitter.com/B2JzNMzT5a

— addisonline (@aababaonline) 10. Juni 2016

Addis Ababa twittert ein Foto des Gesuchten (links) und des Verhafteten (rechts)

Der Festgenommene gab bei dem Verhör zu, dass sich das während der Ermittlungen abgehörte Telefon in seinem Besitz befunden habe. Jedoch sei es bei den Gesprächen mit seiner Familie um die eigenen Fluchtpläne über das Mittelmeer gegangen.

Wie aus Justizkreisen verlautet, hatten die britischen und italienischen Ermittler den sudanesischen Behörden genaue Angaben über die Position des Telefons, über das der Schleuser Überfahrten nach Italien organisierte, gemacht. Man sei überzeugt, dass der Festgenommene dieses Telefon genutzt habe.

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