Die Verquickung von digitaler und realer Welt steht im Zentrum der aktuellen 9.
Die Verquickung von digitaler und realer Welt steht im Zentrum der aktuellen 9. Berlin Biennale unter dem Motto “The Present in Drag”, die verkleidete Gegenwart. Das New Yorker Kollektiv DIS kuratiert die Ausstellung, die an fünf verschiedenen Orten Arbeiten junger Künstler aus aller Welt zeigt. “Willkommen in der Post-Gegenwart” – so fassen die Kuratoren ihren künstlerischen Ansatz zusammen.
Marco Roso, DIS: “Was wir mit dieser Biennale versuchen ist, die Stimmen der Künstler zu verstärken. All diese Künstler sprechen über Themen, die im Augenblick sehr präsent sind. Und Berlin ist auch Teil des Projekts und einiger der Themen. “
The Happy Museum heißt die Installation des gebürtigen Londoners Simon Fujiwara in der Akademie der Künste: Glücksymbole auf Podesten.
Discreet ist ein kollektives Kunstprojekt, das im Verlauf der Biennale entstehen soll, ein alternativer Graswurzel-Geheimdienst von Armen Avanessian und Alexander Martos.
Armen Avanessian: “Das Interessante an der Biennale im Allgemeinen ist, dass sie nicht nur eine Plattform für kritische Gedanken ist, sondern sich auf tatsächliche Veränderungen konzentriert, auf Aktionen, mit denen sich Wirklichkeit und Gegenwart verändern lassen. Und das geht, so paradox es klingen mag, nur in der Auseinandersetzung mit der Zukunft. Nur von einem künftigen Standpunkt aus können wir die aktuelle Gegenwart beeinflussen.”
Sprich: Kunst als Experimentierfeld für radikal neues Denken. Zu sehen gibt es viele Installationen, Fotografie,
Malerei, Video- und Performancekunst. Die Biennale läuft bis zum 18. September. Schauplätze sind neben der Akademie der Künste am Pariser Platz auch die private Wirtschaftshochschule im ehemaligen DDR-Staatsratsgebäude, das KW Institute for Contemporary Art, die Kunstsammlung Feuerle Collection in einem Kreuzberger Weltkriegs-Bunker und ein Fahrgastschiff auf der Spree.