Kolumbien: FARC und Regierung unterzeichnen historischen Waffenstillstand

Kolumbien: FARC und Regierung unterzeichnen historischen Waffenstillstand
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla haben ein historisches Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.

WERBUNG

Die kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla haben ein historisches Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Die Einigung war erst am Vortag bekannt gegeben worden.

Der offizielle Waffenstillstand gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zu dem angestrebten umfassenden Friedensabkommen, über das die Delegationen seit vier Jahren auf neutralem Boden in Kuba verhandeln. Es soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Zur Unterzeichnung des Waffenstillstands reiste Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos nach Kuba. Er hatte auch zuhause bei den Wählern energisch dafür geworben, das Abkommen zu unterstützen. An die FARC gerichtet sagte er nun: “Ihr Recht darauf, sich mitzuteilen und ihren politischen Kampf legal weiterzuführen, werde ich als Staatschef und als Kolumbianer, jetzt, wo wir uns auf eine Frieden geeinigt haben, mit derselben Entschlossenheit verteidigen.”

Für die Guerilla-Organisation unterzeichnete ihr aktueller Chef Timoleón Jiménez, der auch als Rodrigo Londoño oder unter seinem Kriegsnamen “Timochenko” bekannt ist: “Natürlich werden wir uns aktiv an der Politik beteiligen. Deshalb existieren wir ja. Aber wir werden es auf legalem und friedlichem Wege und mit denselben Rechten und Sicherheiten tun, wie jede andere politische Partei.”

Zu den Unterzeichnern gehörten auch Venezuelas Präsident Nicolas Maduro und Chiles Präsidentin Michelle Bachelet. Zu der Zeremonie waren zudem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und zahlreiche weitere internationale Staatsoberhäupter und Abgesandte angereist.

Mit dem noch nicht vollständig ausgehandelten Friedensabkommen müssen auch Fragen wie die Strafbarkeit und Sicherheit der Kämpfer geregelt werden, sowie die juristische Aufarbeitung der Verbrechen, die auf allen Seiten begangen wurden. In dem mehr als 50 Jahre währenden und von mehreren Parteien geführten kolumbianischen Bürgerkrieg starben bislang rund 220.000 Menschen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kolumbien: Freude über das Waffenstillstandsabkommen

Scheitert Geert Wilders? Gespräche zur Regierungsbildung abgebrochen

Etwa ein Ende in Sicht? Ägyptens Plan zur Beendigung des Gaza-Krieges