Studie bestätigt: Vorübergehende Blindheit durchs Smartphone

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Wer vor dem Schlafengehen das Smartphone benutzt, sollte an seine Augen denken.

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Smartphones, Tablets und Notebooks sind unsere täglichen Begleiter, können aber durchaus auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, vor allem auf das Augenlicht, unser teuerstes Gut. Einer jüngsten Studie zufolge kann der nächtliche Blick aufs Handy zu Schlaf- und Sehstörungen, sogar zu kurzzeitiger Erblindung führen.

Alle machen es, kaum einer kennt die Risiken, ergibt eine Kurzumfrage auf der Straße in London.

Judit Serra, Smartphone-Userin: “Wenn man ins Bett geht, kann man das Handy einfach nicht ausschalten. Man liegt im Bett und chattet weiter, bis man einschläft.”

Adeeb Arif, Smartphone-User: “Ich schlafe sehr spät ein und finde es morgens schwer, aufzustehen. Wegen des Handylichts kann ich nicht einschlafen, weil das blaue Licht das Schlafmuster verändert, glaube ich.”

Marcela Montes, Smartphone-Userin: “Um meine Augen mache ich mir schon Sorgen, denn manchmal, wenn ich abends das Handy benutze und dann ausschalte, habe ich kleine schwarze Flecken vor den Augen.”

Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit verwenden ein Smartphone. Die individuelle Nutzung liegt bei 4 bis 5 Stunden am Tag. Ein Teil davon findet, wie gesagt im Dunkeln, kurz vorm Einschlafen, statt.

Das Problem: Auf der Seite liegend schaut man nur mit einem Auge aufs Handy, was auf dem anderen eine kurzzeitige Blindheit auslöst. Das berichten britische Wissenschaftler im Fachmagazin The New England Journal of Medicine am Beispiel von zwei Patientinnen, die unabhängig von einander über eine kurzzeitige Blindheit nach Smartphone-Benutzung geklagt hatten.

Ein Blick in der Nacht aufs Handy – und schon ist es passiert: “Smartphone Blindheit” https://t.co/82nS59GWlB /stb

— stern (@sternde) 28 juin 2016

Gordon Plant, Neurologe am National Hospital of Neurology in London, berichtet: “Es dauerte einige Minuten, bevor das rechte Auge ebenso gut sah, wie das linke und umgekehrt, je nachdem, auf welcher Seite sie lagen. Die Patientinnen sind der Ansicht, dass sie mit dem Auge, das dem Licht ausgesetzt war, nicht sehen konnten. Wenn sie mit beiden Augen geschaut hätten, hätte es das Problem nicht gegeben.”

Anfangs konnten die Mediziner keine Ursache für die Sehstörungen der beide gesunden Patientinnen finden. Erst eine Reihe von Tests unter anderem beim Augen-Spezialisten brachte die Erkenntnis, das Smartphone sei Schuld.

Gordon Plant: “Die vorübergehende Erblindung auf einem Auge ist ein ernstes Symptom, denn es es kann der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Dies ist einer der häufigsten Gründe, warum Patienten, die mit diesem Symptom in die Augenklinik kommen, sofort an die Stroke Unit überwiesen werden. Auch junge Menschen, auch sie kann ein Schlaganfall ereilen, auch bei ihnen kann das Risiko bestehen.”

Die vorübergehende Handy-Blindheit kann zu Fehldiagnosen führen, warnt der Neurologe.

Gordon Plant: “Vor ein paar Jahren hätte man diese Patienten zum Augenspezialisten geschickt. Im Zuge der Maßnahmen zur Behandlung und Vorbeugung von Schlaganfällen werden sie heute automatisch an die Stroke Unit überwiesen, wo sie von Schlaganfallspezialisten behandelt werden, die sich nicht unbedingt mit dieser Sehstörung auskennen und automatisch teure CT- und MRT-Untersuchung veranlassen.”

Der nächtliche Blick aufs Handy kann auch zu Kopfschmerzen oder muskulösen Verspannungen führen, von Schlafstörungen ganz zu schweigen. Die Empfehlung der Experten: alle 20 Minuten eine Pause, oder das Handy am besten ganz weglegen. Ein gutes Buch tut’s auch!…

Kurzzeitige #Blindheit durch #Smartphone im #Bett – wie sie entsteht und vermieden werden kann: https://t.co/i0ck1s58nY

— inside-handy.de (@inside_handy) 23 juin 2016

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