"Siegerpose eines Großwildjägers" - 2 Jahre Haft für Kriegsverbrechen in Syrien

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Von Kirsten Ripper mit DPA, AFP
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Zum ersten Mal ist in Deutschland ein mutmaßlicher Dschihadist wegen Kriegsverbrechen in Syrien zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Aria L. hatte in Syrien auf Fotos mit aufgespießten Köpfen von syrischen Soldaten und Polizisten posiert. Die Fotos waren über Facebook verbreitet worden. Eines der Horrorbilder hatten die deutschen Ermittler auf dem Handy der Mutter des Angeklagten sichergestellt.

Aria L. – ein im hessischen Offenbach lebender 21-jähriger mit iranischen Wurzeln – war im Frühling 2014 nach Syrien gereist. Nach Ansicht des Oberlandesgerichts in Frankfurt, “ausschließlich, um in den heiligen Kampf zu ziehen” – wie es im Urteil heißt.

Die Ausflüchte von Aria L. “ich wollte da nicht drauf”, wies der Vorsitzende Richter zurück. “Ihre Siegerpose gleicht fast der eines Großwildjägers”, sagte Richter Thomas Sägebiel über die “lässige Haltung” des Angeklagten. Auch dessen Aussage, er habe in Syrien nur helfen wollen, wies das Gericht ab.

Die zweijährige Haftstrafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, die Zukunftsprognose von Aria L. sei zu negativ.

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