Südchinesisches Meer: Wirtschaftlich attraktiv, strategisch wertvoll

Südchinesisches Meer: Wirtschaftlich attraktiv, strategisch wertvoll
Von Euronews
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Auf den ersten Blick geht es um ein paar Miniinseln, Felsen und dreieinhalb Millionen Quadratkilometer Meer.

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Auf den ersten Blick geht es um ein paar Miniinseln, Felsen und dreieinhalb Millionen Quadratkilometer Meer. Doch der Konflikt im Südchinesischen Meer ist weitaus komplexer.

Dass China seine Militärpräsenz in der Region verstärkt hat, bereitet den kleineren Anrainerstaaten Sorge. Auch die USA mischen sich ein, sie führen in dem Gebiet regelmäßig Manöver durch.

Fünf Länder erheben im Südchinesischen Meer Gebietsansprüche – ergiebige Fischgründe und die Hoffnung auf große Öl- und Gasvorkommen reizen. Zudem brummt hier der Handelsverkehr.

Den Haag : Klaim China Tak Berdasar dan Langgar Kedaulatan Filipina https://t.co/asFzWfildZpic.twitter.com/qTqUh4fQbQhttps://t.co/RICzA0zdtX

— JakartaGreater (@JakartaGreater) 12 juillet 2016

China begründet seine Anwartschaft unter anderem mit historischen Argumenten – schließlich seien in den betreffenden Gewässern schon immer chinesische Fischer ihrer Arbeit nachgegangen. Mit künstlichen Inseln und Patrouillenbooten versucht die chinesische Marine, philippinische Fischer fernzuhalten.

Für China hat das Seegebiet große strategische Bedeutung, um den USA und ihren Alliierten Paroli zu bieten, darunter Japan, Indonesien und die Philippinen. Zudem liegt das Südchinesische Meer in Reichweite des US-Stützpunktes Guam.

Das offizielle Blatt der Kommunistischen Partei Chinas schrieb vor dem Urteil von Den Haag von einem amerikanisch-philippinischen Komplott gegen China.

Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte: “Chinas Armee wird die nationale Souveränität des Landes, die Sicherheit sowie Seerechte- und Interessen entschlossen schützen und Gefahren und Herausforderungen ansprechen.”

Chinese military will firmly protect national sovereignty, maritime rights and interest https://t.co/RdLbbWg5s3pic.twitter.com/C72Y68uhX8

— China Xinhua News (@XHNews) 12 juillet 2016

Die chinesischen Reaktionen lassen erahnen, dass die Entscheidung des Schiedsgerichtes nicht zur Entspannung des Konflikts beiträgt, erläutert Südostasien-Experte Johnathon London von der Universität Leiden.

“Die Entscheidung erhöht den Druck auf Peking erheblich und gibt den internationalen Partnern Auftrieb, die Lösungen auf der Grundlage internationaler Normen suchen. Das sorgt für Rückenwind bei den Bemühungen, Peking dazu zu veranlassen, gemäß allgemeingültiger Normen zu handeln”, sagt er.

Obwohl das Urteil rechtlich nicht bindend ist, könnte die philippinische Klage Nachahmer finden: In Vietnam, Malaysia oder Brunei.

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