Brexit-Befürworter in der ersten Reihe: Neue britische Regierung nimmt die Arbeit auf

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Von Euronews
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Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat in ihrem neuen Kabinett mit Boris Johnson einen der schillerndsten britischen Politiker zum Außenminister des Landes…

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Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat in ihrem neuen Kabinett mit Boris Johnson einen der schillerndsten britischen Politiker zum Außenminister des Landes berufen. Der 52-jährige Journalist war die treibende Kraft der Brexit-Befürworter, um die Austrittsverhandlungen kümmert er sich aber nicht. Dafür gibt es mit David Davis einen eigenen Minister.

Johnson fiel in der Vergangenheit eher mit undiplomatischen Aussagen auf. In seiner neuen Rolle ist er nun für die Pflege der Beziehungen mit dem Ausland zuständig.

“Wir haben jetzt ganz klar eine riesige Gelegenheit, unser neues Verhältnis mit Europa und der Welt zu einem großen Erfolg zu machen und ich bin begeistert, darin eine Rolle zu spielen”, sagte Johnson am Donnerstag.

Er müsse sich nun wohl noch bei einigen Leuten entschuldigen, so eine Reporterin, etwa bei Barack Obama. Den hatte Johnson zuvor als Halbkenianischen Präsidenten bezeichnet.

“Nun, wie ich gesagt habe, die USA stehen ganz vorne in der Schlange”, witzelte Johnson, offenbar in Anspielung auf einen Kommentar des US-Präsidenten, der vor dem Referendum gewarnt hatte, Großbritannien würde bei Verhandlungen über Handelsabkommen wieder hinten in der Schlange stehen, weil ein Abkommen mit dem ganzen Block Vorrang habe.

Philip Hammond, Johnsons Vorgänger als Außenminister, ist jetzt Schatzkanzler, also Finanzminister. Ihm kommt wegen der möglichen wirtschaftlichen Folgen des Brexit eine entscheidende Rolle zu. Ein hastiges Notfallbudget sei nicht geplant, so Hammond.

“Die Premierministerin hat ganz klar gesagt, dass wir unseren Herbstbericht ganz normal durchführen werden, im Herbst. Während des Sommers werden wir uns die Situation genau ansehen. Ich treffe mich heute mit dem Präsidenten der Zentralbank und wir werden gemeinsam eine Bestandsaufnahme machen.”

Das Thema Geld dürfte sich für die neue Premierminsterin Theresa May innenpolitisch zu einem der umstrittensten Themen entwickeln. Kritiker werfen ihr vor, eine neue Margaret Thatcher zu sein, sie befürchten Ausgabenstreichungen etwa bei Sozialleistungen für Benachteiligte zum Ausgleich der Brexit-Folgen. Schon am ersten Tag trommelten diverse Interessengruppen vor ihrem Amtssitz in London zum Protest.

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