Brexit-Kabinett: Theresa May demonstriert Stärke

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Großbritanniens neue Premierministerin Theresa May hat mit der “Vorstellung ihrer Minister”: Stärke demonstriert.

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Großbritanniens neue Premierministerin Theresa May hat mit der “Vorstellung ihrer Minister”: Stärke demonstriert. Mit Boris Johnson holte die konservative Hardlinerin einen der prominentesten Brexit-Befürworter ins britische Kabinett. Der ehemalige Bürgermeister von London wird überraschend britischer Außenminister. Ohne Regierungserfahrungen wird Johnson oberster Chefdiplomat. Nach dem Brexit muss er viele neue bilaterale Verträge aushandeln. Zum Beispiel mit Obama, den der Brite erst im April als “Halb-Kenianer” bezeichnete, weil er sich gegen den Brexit ausgesprochen hatte und Großbritannien drohte, es müsse sich bei Handelsgesprächen “in der Schlange hinten anstellen”.

Auf die Frage eines Reporters: “Sie müssen sich bei ein paar Leuten entschuldigen, bei Präsident Obama zum Beispiel, oder?” antwortete Johnson scharfzüngig: “Ich sagte bereits, die USA werden die Ersten in der Schlange sein.”

Dem eigentlich zweitwichtigsten Amt im Kabinett nimmt May allerdings Macht und Ansehen durch die Schaffung eines neues Brexit-Ministeriums. Denn den Austritt aus der Europäischen Union wird der Abgeordnete David Davis übernehmen. Als Brexit-Minister wird der 67-Jährige vor der Aufgabe stehen, Großbritannien den Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu erhalten bei gleichzeitiger Einschränkung der Freizügigkeit von Arbeitnehmern aus EU-Staaten. Der Erzkonservative gilt als überzeugter EU-Gegner. Von 1994 bis 1997 arbeitete er als Staatssekretär für Europa-Fragen im Außenministerium.

Das Finanzministerium übernimmt Philip Hammond. Er ist einer der erfahrensten Politiker im neuen Kabinett. Seit 2010 hatte er mehrere Ministerposten inne, zuletzt leitete er das Außenministerium. Hammond gilt als EU-skeptisch, machte sich allerdings gegen den Brexit stark und unterstützte David Cameron. Er muss die britische Wirtschaft sicher durch die Brexit-Wirren bringen:

“Großbritannien ist offen für Geschäfte, wir werden der Welt nicht den Rücken zukehren. Wir sind entschlossen, weiter über unsere Grenzen hinauszublicken und den Wohlstand unserer Bevölkerung zu wahren, die Wirtschaft weiter wachsen zu lassen und Arbeitsplätze zu schaffen”, so Hammond.

Der Routinier ist Theresa Mays wichtigster Mann. Die neue Regierungschefin hat den Briten zuletzt immer wieder eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes versprochen. Für seinen neuen Posten bringt der Ex-Manager eine wichtige Qualifikation mit: Er hat selbst schon mal in der Wirtschaft gearbeitet.

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