Parteitag der US-Republikaner in Cleveland: "Ein politischer Zirkus"

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Stefan Grobe für euronews: “Wir sprechen hier auf dem Parteitag der Republikaner in Cleveland in Ohio mit Sergio Sanchez.

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Stefan Grobe für euronews: “Wir sprechen hier auf dem Parteitag der Republikaner in Cleveland in Ohio mit Sergio Sanchez. Er ist stellvertretender Delegierter aus Texas. Danke, dass Sie dabei sind, Sergio. Sprechen wir ein bisschen über die Atmosphäre hier, damit sich das europäische Publikum ein Bild machen kann. Es wurde über Kartoffeln aus Idaho geredet und über Hillary Clintons mögliche Verbindungen zum Teufel. Was ist hier los?”

Sergio Sanchez: “Das ist der übliche Zirkus, wie es ihn bei jeder US-Vorwahl auf beiden Seiten gibt. Ein politischer Zirkus, der sehr bunt ist, was die Sprache, die Ausdrücke angeht. Das sind alles Übertreibungen, das gehört alles zum üblichen Spiel.”

euronews: “Was auf diesem Parteitag nicht zu sehen ist, ist die Vielfalt, die Amerika eigentlich auszeichnet. Die Republikaner sind immer noch eine mehrheitlich weiße Partei. Sergio, Sie kommen aus Texas, Sie sind ein Latino. Die Zeitung “New Yorker” schrieb, dass Vorzeigelatino für die Republikaner zu sein der schlimmste Job überhaupt ist. Was meinen Sie, kann Trump diese Bevölkerungsgruppe von sich überzeugen?”

Sanchez: “Ich finde, dass es bei den Vorwahlen mit 17 republikanischen Kandidaten, darunter eine Frau, ein Afro-Amerikaner und Hispanics, sehr viel Vielfalt gab und am Ende hat ein Außenseiter gewonnen. Ein Geschäftsmann, ein Bürger, jemand, der wirklich von außerhalb des politischen Betriebs kommt. Die Stimmen für Trump kamen aus dem Nichts. In meiner Region, im tiefen Süden von Texas, gab es einen Rekord bei den Wählerzahlen. Es sind drei Mal mehr Wähler aus dem republikanischen Lager zur Wahl gegangen wie sonst. Ich habe viele Menschen gesehen, die seit Jahren nicht zur Wahl gegangen sind. Es gab auch Wechsler aus dem demokratischen Lager.

Es ist einfach, Donald Trump als Kandidaten zu verkaufen. Ich arbeite seit 20 Jahren in den Medien. Ich betreibe in Südtexas einen Nachrichtensender. Ich kenne den Markt. Mit Trump ist es ähnlich wie 2010 mit der Tea-Party-Revolution. Damals wurden Dutzende Abgeordnete aus dem Kongress geschmissen. Viele neue Bürger haben sich engagiert. Trump setzt das fort: Er spricht Menschen an, die keine Lust auf Politik nach den üblichen Spielregeln haben. Das kann ich gut verkaufen.”

euronews: “Bevor Donald Trump das Land vereinen kann, muss er die Partei einen. Wird er das schaffen?”

Sanchez: “Ich denke, mit der Berufung von Gouverneur Mike Pence als Vizepräsidentschaftskandidat schafft er es. Das war eine kluge Entscheidung. Pence ist Teil der Tea-Party-Revolution. Er weiß, wie man Gesetze durchbekommt und wie man mit der anderen Seite zusammenarbeitet. Aber noch viel wichtiger ist, dass er den konservativen Teil der republikanischen Partei repräsentiert, den Trump bisher nicht auf seiner Seite hatte.”

euronews: “Es könnte passieren, dass Trump verliert, richtig? Was würde das für die Republikaner bedeuten?”

Sanchez: “Dann hoffe ich, dass es in Zukunft wieder einen mutigen Außenseiter gibt, der es versucht. Es gab 16 andere Kandidaten, einige von ihnen gehörten fest zum Establishment. Ich würde hoffen, dass Cruz sich wieder bewirbt. Ich würde hoffen, dass jemand wie Doktor Carson, ein weiterer Außenseiter, sich wieder ins Rennen begibt. Aber ich konzentriere mich jetzt nicht auf eine Niederlage. Ich konzentriere mich darauf, dass es im November einen Sieg gibt und Donald Trump gewinnt.”

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