Weißrussland: Internationales Flair auf dem "Slavianski Bazar" Festival

Weißrussland: Internationales Flair auf dem "Slavianski Bazar" Festival
Von Euronews
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Haben Sie schon einmal einen Mexikaner Russisch singen hören?

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Haben Sie schon einmal einen Mexikaner Russisch singen hören? Dann hören Sie gut zu! Oder klingt es vertraut, wenn eine Italienerin Ukrainisch singt? Auf dem Slavianski Bazar Festival in der weißrussischen Stadt Vitebsk ist das seit 25 Jahren Teil der Show.

“Sie haben Laute, die wir in Italien nicht haben. Ich habe viel Zeit im Studio damit verbracht, es mir mit Kopfhörern anzuhören. Ich habe die Texte immer wieder neu aufgeschrieben, um zu sehen, wie ich sie ausspreche. Es war wirklich eine Herausforderung”, so die Italienerin Eleonora Vecchio. Und der Mexikaner Jorge Romano ergänzt: “Ich bin froh, hier zu sein. Die Weißrussen sind unglaublich. Ich liebe Minsk, Vitebsk ist wunderschön, es gefällt mir hier.”

Teil des Festivals ist ein internationaler Song Contest für junge Künstler. In der Vergangenheit starteten Interpreten wie die Ukrainerin Ruslana hier ihre internationale Karriere. Eines der Lieder für den Wettbewerb muss in einer slawischen Sprache vorgetragen werden – schwierig für einige, weniger schwierig für andere Teilnehmer wie für die in Moldawien geborene Anna Timofey, die Israel vertritt: “Die Atmosphäre auf dem Festival ist super. Alle sind sehr freundlich, man lächelt sich an, spricht miteinander und tauscht Erfahrungen aus.”

Neben dem Wettbewerb gibt es auch eine Reihe von Veranstaltungen wie Theater- und Filmvorführungen. “Die Stadt verändert sich während des Festivals. Die Veranstaltung lockt ungefähr 150.000 Besucher an”, so der Festivaldirektor Aleksander Petrovitch Sidorenko.

Vitebsk wird aufgrund seiner malerischen Kirchen und Synagogen auch das “russische Toledo” genannt. Ein berühmter Sohn der Stadt ist der Maler Marc Chagall, der hier geboren wurde.

Kurz vor dem Urteil der internationalen Jury singt der Russe Waleri Leontjew vor ausverkauftem Haus. Während die anderen Kandidaten hinter der Bühne das machen, was sie am besten können: singen. Dieses Jahr gewinnt ein einheimischer Star den Grand Prix: Der 26-jährige Alexey Gross ist der fünfte Weißrusse, der den Wettbewerb gewinnt. Zuletzt blieb der Preis 2011 im Gastgeberland.

“Heute Abend werden wir feiern. Wir werden diese Statue feiern und auf sie trinken”, so Gross.

Zum Abschluss huldigt der Weißrusse Alexander Rybak sein Heimatland, obwohl er 2009 für Norwegen den Eurovision Song Contest gewann. Er meint: “Sie wachsen, sie werden immer bekannter und weltoffener. Ich glaube, Weißrussland ist weit vor allen anderen osteuropäischen Ländern. Sie sind bereit für die ganze Welt.”

Von den vier weißrussischen Festivalgewinnern vertraten drei ihr Land beim ESC – Gross hofft ebenfalls darauf. Den zweiten Platz teilten sich Italien und Moldawien. Euronews-Reporter Sebastian Saam vor Ort:

“Stellen Sie sich eine Art Eurovison Song Contest vor, nur ersetzen Sie Englisch als Amtssprache mit Russisch. Und dann denken Sie sich einen Wettbewerb, bei dem nicht nur Australien als Exot teilnehmen darf, sondern Länder aus der ganzen Welt. So oder so ähnlich hat sich der “Slavianski Bazar” in den vergangenen 25 Jahren zu einem erstaunlich vielfältigen Event entwickelt in einer lebendigen und erlebenswerten Stadt an der Grenze zu Russland.

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