Touristen machen Bogen um die Türkei

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Von Euronews
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Nach blutigen Anschlägen sind die Touristenzahlen in der Türkei im Juni wieder deutlich gesunken.

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Nach blutigen Anschlägen sind die Touristenzahlen in der Türkei im Juni wieder deutlich gesunken. Rund 2,4 Millionen Ausländer reisten ein, knapp 41 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, so das türkische Tourismusministerium. Es ist der größter Einbruch seit 22 Jahren. Deutsche stellten demnach mit etwa 14 Prozent den größten Anteil der Besucher, ihre Zahl sank im Vergleich zum Juni 2015 aber um knapp 38 Prozent.

Nur wenige brechen Türkei-Urlaub ab: Auswärtiges Amt rät Touristen weiter zu… https://t.co/yiZ1DD5VyT (Video) pic.twitter.com/WL4Nbf9irD

— n-tv (@ntvde) 17. Juli 2016

Schon vor dem gescheiterten Putsch vor rund zwei Wochen hatten
Anschläge auf Urlauber und Terrorwarnungen den Touristenstrom nach jahrelangem Wachstum einbrechen lassen – seit fast einem Jahr kommen weniger Besucher als zuvor, so Zahlen des Ministeriums.

Dem Reisekonzern Thomas Cook macht das einen Strich durch die Gewinnprognose: Das in Deutschland unter den Marken “Neckermann” und “Öger” bekannte Unternehmen rechnet im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr nur noch mit 357 Millionen Euro operativem Gewinn, zehn Prozent weniger als bisher in Aussicht gestellt.

Im abgelaufenen Quartal brach der Betriebsgewinn um mehr als 90 Prozent auf 2,4 Millionen Euro ein. Der Tourismuskonzern erwirtschaft seinen kompletten Gewinn mit Badeurlaubern im Sommer. Die Buchungen für die Hochsaison in diesem Jahr seien jedoch um fünf Prozent zurückgegangen.

Für die Tourismuskonzerne steht in der Türkei in der wichtigen Sommersaison geschäftlich viel auf dem Spiel. Trotz des Buchungseinbruchs um bis zu 50 Prozent nach den Anschlägen zu Jahresbeginn ist das Land laut Deutschem Reiseverband noch das drittbeliebteste Urlaubsziel der Deutschen. Voriges Jahrwaren rund 5,6 Millionen Bundesbürger dort.

Der letztlich gescheiterte Putschversuch trifft nicht nur Thomas Cook, sondern auch den größeren Konkurrenten TUI. Zudem hatten Airlines wie Lufthansa und Easyjet mit Verweis auf die unsichere Lage in Europa und die jüngsten Anschläge ihre Prognose zurückgenommen.

Twitter-Satire:

Urlaub in der #Tuerkei#TuerkeiPutschpic.twitter.com/J9GAmJ4h3d

— Kostas Koufogiorgos (@Koufogiorgos) 17. Juli 2016

su mit dpa, Reuters

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