Indonesien vollstreckt Hinrichtungen

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Von Euronews
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Trotz internationaler Proteste hat Indonesien vier verurteilte Drogenhändler hinrichten lassen.

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Trotz internationaler Proteste hat Indonesien vier verurteilte Drogenhändler hinrichten lassen. Sie wurden nach Angaben des Justizministeriums von einem Erschießungskommando auf der Gefängnisinsel Nusa Kambangan getötet. Es habe sich um drei Nigerianer und einen Indonesier gehandelt.

Zuvor hatten die Vereinten Nationen, die EU und deutsche Bundesregierung an Indonesien appelliert, auf die angekündigte Hinrichtung von insgesamt 14 zum Tode verurteilten Drogenhändlern zu verzichten. Darunter sind mehrere Ausländer, die meisten von ihnen Nigerianer, aber auch indische und pakistanische Staatsangehörige.

UN-Sprecher Farhan Haq sagte in New York:

“Die Vereinten Nationen sind unter allen Umständen gegen die Todesstrafe. Wenn überhaupt, sollte sie – internationalem Recht folgend – nur bei Schwerstverbrechen wie Mord angewendet werden

UNSG appeals to #Indonesia Gvt to stop imminent executions of several prisoners for alleged drug-related crimes. pic.twitter.com/qvoLAWRxsB

— UN Geneva (@UNGeneva) July 28, 2016

Indonesien verfolgt eine strikte Antidrogenpolitik. Die meisten Bürger stehen hinter der Höchststrafe für überführte Drogenhändler. Ein Arbeiter in der Hauptstadt Djakarta sagte:

“Wenn jemand nachweislich mit Drogen gehandelt hat, und dazu beiträgt, eine ganze Generation eines Landes zu zerstören, dann verdient er auch die Hinrichtung. Es muss aber vom jeweiligen Fall abhängig gemacht werden. Wenn es nur um Menschenhandel geht, halte ich die Todesstrafe für nicht angemessen.”

In Djakarta wurde eine Gedenkzeremonie für die Hingerichteten abgehalten. Sie war von Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschaften und Studentenvertretungen organisiert worden.

Bereits im vergangenen Jahr waren in dem riesigen Inselstaat trotz internationaler Proteste 14 Menschen hingerichtet worden. Aktuell sitzen dort mindestens 150 Menschen in Todeszellen, fast alle
wegen Drogendelikten.

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