Pfiffe gegen russische Sportler in Rio

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Von Euronews
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Die russischen Sportler haben es bei den Olympischen Sommerspielen in Rio nicht leicht.

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Die russischen Sportler haben es bei den Olympischen Sommerspielen in Rio nicht leicht. Vom Publikum werden sie oft ausgepfiffen oder ausgebuht.

Seit der Aufdeckung des russischen Dopingsystems stehen alle unter Generalverdacht, selbst jene, die die Erlaubnis bekommen haben zu starten.

Im russischen Haus in Rio klagen die Wettkämpfer und die Gäste, dass die gesamte russische Delegation an den Pranger gestellt würde. Die ehemalige Kunstturnerin Svetlana Chorkina meinte: “Ein solcher Verstoß gegen die Sportethik ist wirklich bedauerlich. Es zerstört den Geist, der mehr als 100 Jahre bei den Olympischen Spiele geherrscht hat.”

Julija Jefimova zählte zu den zunächst wegen Dopings verbannten Schwimmern, denen dann aber nachträglich die Starterlaubnis erteilt wurde. Als sie beim 100 Meter Brust Silber gewann wurde sie so heftig ausgebuht, dass sie am Ende weinte.

#Rio2016: Kritik brachte russische #Dopingsünderin Julija #Jefimova nach Silber zum Weinenhttps://t.co/qlBZGKrxC1

— Kleine Zeitung (@kleinezeitung) 9. August 2016

“Es ist schlecht wenn man Sport und Politik miteinander vermischt. Die Sportler haben so hart gearbeitet und so viel geopfert. Wie kann man sie da so hart bestrafen? Wenn überhaupt sollten auch die anderen Länder bestraft werden,” so eine russische Zuschauerin.

Das Internationale Olympische Komitee, IOC, überließ den internationalen Verbänden die Entscheidung, welche Russen an den Spielen teilnehmen dürfen und welche nicht.

Am Ende gingen 271 russische Sportler in Rio an den Start. 67 Athleten wurden vom Weltleichtathletikverband, IAAF, gesperrt. IAAF-Präsident Sebastian Coe will sie wieder eingliedern: “Russland hat seine Athleten im Stich gelassen. Wir haben keine Athleten gesperrt, das war ein totales Versagen bei der Überwachung und dem Schutz dieser Athleten. Ich und mein Verband konzentrieren uns nun darauf die russische Föderation wiedereinzugliedern und seine Athleten zurück in die internationalen Wettkämpfe zu bringen.”

Für die russischen Leichtathleten ist es bitter bei den Spielen nicht dabeizusein. Die Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa sagte, bei dieser ganzen Geschichte sei Russland ungerecht behandelt worden. Auch der Hammerwerfer Sergej Litvinov ist schwer enttäuscht.

“Ich habe gebettelt, kontrolliert zu werden”- Hammerwerfer S. Litvinov über #Doping, #Russland und #Riohttps://t.co/uawA8xPrG0

— Alice Bota (@AliceBota) 30. Juli 2016

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