In Nigeria ist ein Video aufgetaucht, auf dem mehrere der vor zwei Jahren entführten Mädchen am Leben sind.
In Nigeria ist ein Video aufgetaucht, auf dem mehrere der vor zwei Jahren entführten Mädchen am Leben sind. Die Kinder befinden sich offenbar immer noch in der Gewalt islamistischer Boko-Haram-Rebellen.
Die verhüllten Mädchen sitzen oder stehen während des etwa neun Minuten langen Videos still im Hintergrund, alle tragen Kopftücher. Ein Mädchen wird jedoch im Lauf des Videos vor die Kamera geholt, um die Forderung der Geiselnehmer vorzutragen. Das Video ist das erste Mal, dass die Boko Haram Bedingungen für die Freilassung der Mädchen stellt. Sie fordert im Gegenzug die Freilassung von islamistischen Kämpfern.
Im Mai gelang bereits einem der 276 entführten Mädchen die Flucht, seitdem steigt der Druck auf die nigerianische Regierung. Ihr werfen die Eltern Untätigkeit vor. Unter dem Motto “Bringt unsere Mädchen zurück” gibt es wöchentliche Demonstrationen. “Wenn die Regierung irgendetwas getan hätte, hätten sie zumindest irgendjemanden gerettet”, so Esther Yakubu. “Aber alle Mädchen, die freikamen, haben sich selbst gerettet.”
Das Schicksal von vielen der überwiegend christlichen Mädchen ist unklar. Boko Haram selbst befeuert Spekulationen über Zwangsverheiratungen, sexuellen Missbrauch, erzwungene Übertritte zum Islam und Todesfälle durch Luftangriffe der nigerianischen Regierung auf die Islamisten. Boko Haram versucht seit sieben Jahren, einen islamischen Staat in West- und Zentralafrika zu errichten. 2015 schwor die Organisation dem sogenannten Islamischen Staat die Treue.