Rio: Polizei hält Raubüberfall auf US-Schwimmer für erfunden

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Von Euronews
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Die brasilianische Polizei wirft vier Schwimmern des Olympischen Teams der USA vor, einen Raubüberfall am vergangenen Wochenende erfunden zu haben.

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Die brasilianische Polizei wirft vier Schwimmern des Olympischen Teams der USA vor, einen Raubüberfall am vergangenen Wochenende erfunden zu haben. Statt dessen sollen die vier Sportler an einer Tankstelle selbst einen Zwischenfall provoziert haben. Ihnen drohe nun eine Anzeige wegen Falschaussage, so die Polizei.

Von einem Überfall hatte zunächst die Mutter des schon am Montag abgereisten Schwimmstars Bryan Lochte berichtet. Die Schwimmer selbst waren nicht zur Polizei gegangen und erklärten später, von Männern in Polizeiuniform mit vorgehaltener Waffe ausgeraubt worden sein, machten dabei aber widersprüchliche Angaben.

Die Behörden präsentierten Überwachungsvideos, die einen anderen Vorgang dokumentieren sollen. Demnach hatte die Gruppe in einer Tankstelle eine Toilettentür beschädigt, an eine Wand uriniert und nach einer Diskussion mit dem Eigentümer eine Entschädigung gezahlt. Auch ein Wachmann sei beteiligt gewesen.

“Wurde eine Waffe auf sie gerichtet? Ja, weil einer von ihnen unberechenbar wirkte”, so Fernando Veloso, der Polizeichef von Rio. “Deshalb wurde die Waffe hervorgebracht, um sie in Schach zu halten. Aber die Waffe wurde nicht benutzt.”

Mario Andrada, Sprecher der Olympischen Spiele in Rio, nahm die jungen Sportler in Schutz. Diese hätten bis zu den Spielen unter großem Druck gestanden: “Man muss verstehen, dass diese jungen Leute einfach ausgelassen waren. […] Wir sollten etwas nachsichtig sein. Manchmal tut man etwas, das man später bereut. […] Sie haben einen Fehler gemacht. Das Leben geht weiter.”

Zwei der vier beschuldigten Schwimmer, Jack Conger und Gunnar Bentz, wurden wegen der Ungereimtheiten am Donnerstag von der Polizei in Rio vernommen. Sie waren am Mittwoch auf Anordnung eines Richters am Flughafen an der Ausreise gehindert worden, ihre Pässe wurden eingezogen.

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