US-Unternehmen Liberty Media kauft Formel 1 - Ecclestone bleibt vorerst

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Von Euronews
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Die Formel 1 hat einen neuen Besitzer.

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Die Formel 1 hat einen neuen Besitzer. Das US-amerikanische Medien- und Unterhaltungsunternehmen Liberty Media hat die Rennserie gekauft. Das bestätigten der bisherige Hauptgesellschafter CVC und Liberty Media jetzt. Nach Angaben der beiden Unternehmen zahlt Liberty Media insgesamt rund 8 Milliarden Dollar für die Übernahme, darin enthalten sind gut 4 Milliarden Dollar an schulden.

Hinter Liberty Media steht der 75-jährige US-Unternehmer John Malone. Über Liberty Media hat er Anteil an TV-Sendern, Zeitungen und Filmstudios. Der bisherige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wiederum kann seinen Posten als Geschäftsführer vorerst behalten, hieß es. Der Brite Ecclestone (85) hat die Formel 1 in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Milliarden-Geschäft ausgebaut. Wie lag er noch im Amt bleibt, ist unklar. Er selbst schätzte so zwei bis drei Jahre.

Neuer Vorstandschef wird der US-Amerikaner Chase Carey. Er war zuvor unter anderem Präsident bei News Corp und 21st Century Fox sowie von 2010 bis 2013 Aufsichtsratsvorsitzender bei Sky Deutschland. Experten erwarten einen Machtkampf zwischen Carey und Ecclestone.

Vor zehn Jahren hatte CVC für mehr als 800 Millionen Dollar die Mehrheit der Anteile an der Formel 1 erworben und Ecclestone als zentrale Figur im Tagesgeschäft belassen. Rund vier Milliarden Euro soll CVC mit der Formel 1 verdient haben.

Über einen möglichen Verkauf war seit langem spekuliert worden. Ecclestone hatte mehrfach einen Börsengang avisiert, der aber wegen der Finanzkrise immer wieder verschoben wurde. Als Kaufinteressenten für die Formel 1 waren in der Vergangenheit auch die katarischen Geldgeber von Paris St. Germain, ein US-Konsortium um Stephen Ross, den Eigentümer des American-Football-Teams Miami Dolphins, der Medienkonzern Sky und sogar Apple genannt worden.

Johne Malone, Liberty Media und CVC

Der US-Unternehmer John Malone gilt als einer der weltweit wichtigsten Medienmogule. Er kontrolliert ein weit verzweigtes, international agierendes Firmenimperium, das vor allem in der Kabel- und Medienbranche tätig ist. Der 75-jährige Malone hält außerdem zahlreiche Beteiligungen an Unternehmen, zum Beispiel auch eine Beteiligung am Medienkonzern Discovery. Zu Discovery wiederum zählt auch der TV-Sender Eurosport. Discovery hatte sich im vergangenen Sommer überraschend die TV-Rechte an den Olympischen Spielen für den europäischen Markt von 2018 bis 2024 gesichert und dafür 1,3 Milliarden Euro bezahlt.

In Deutschland kaufte Malone 2009 über den Konzern Liberty Global für rund 3,5 Milliarden Euro den zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia. 2011 folgte dann die nächste Milliardenübernahme: für 3,2 Milliarden Euro kaufte Liberty Kabel BW. Die beiden Kabelbetreiber sind heute unter dem Namen Unitymedia aktiv. Unitymedia ist nach Firmenangaben der größte Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg mit rund 7 Millionen Kunden. Auch an Kabel Deutschland war Malone interessiert, am Ende aber übernahm Vodafone das Unternehmen.

Malone ist auch größter Aktionär des US-Medienkonzerns Charter Communications. Dieser hatte für 55 Milliarden US-Dollar den Rivalen Time Warner Cable übernommen. Malone gilt als milliardenschwer, im Milliardärs-Ranking des “Forbes”-Magazins von März wurde sein Vermögen auf rund sechs Milliarden Dollar geschätzt.

Der Formel-1-Verkäufer CVC Capital Partners wiederum kaufte die Rennserie im Jahr 2006. Die Mehrheit übernahm der Finanzinvestor mit Hauptsitz Luxemburg mit dem Erwerb der Anteile der BayernLB und anderer Banken sowie von Bernie Ecclestone selbst und dessen Familienstiftung Bambino. Für die Anteile der BayernLB zahlte CVC rund 840 Millionen Dollar. Nach Angaben des Unternehmens führte CVC mehr als 300 Unternehmenskäufe in verschiedenen Industriezweigen weltweit durch. Aktuell seien CVC-Fonds in 50 Unternehmen investiert, zusammen würden diese einen Jahresumsatz von etwa 100 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Die Übernahme der Formel 1 geschah indirekt über die neu gegründete CVC-Tochter Alpha Prema, an der Ecclestone wiederum auch selbst beteiligt ist. Der bald 86-Jährige blieb bei dem Deal Chef der Formel 1.

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