Durch den Zuzug Hunderttausender Flüchtlinge sind in Deutschland inzwischen fast 1500 verheiratete Kinder und Jugendliche registriert.
WERBUNGDurch den Zuzug Hunderttausender Flüchtlinge sind in Deutschland inzwischen fast 1500 verheiratete Kinder und Jugendliche registriert. 361 von ihnen sind jünger als 14 Jahre. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, schätzen Beobachter.
In Deutschland sind 1475 minderjährig Verheiratete registriert. 361 sind sogar jünger als 14. https://t.co/aYSjFw02xc#Kinderehe
— Zentralredaktion (@FunkeBerlin) 9. September 2016
Wie es hießt, waren zum 31. Juli im Ausländerzentralregister 1475 minderjährige Ausländer mit dem Familienstand “verheiratet” gespeichert. Bei den meisten (1152) handele es sich um Mädchen, heißt es in dem Bericht. Sie dürften bereits in der Heimat mit einem Erwachsenen verheiratet worden sein.
Die größte Gruppe der minderjährig Verheirateten stammt den Angaben zufolge aus Syrien (664). Weitere Herkunftsstaaten seien Afghanistan (157), Irak (100), Bulgarien (65), Polen (41), Rumänien (33) und Griechenland (32). Die Dunkelziffer dürfte aber höher liegen.
In Deutschland dürfen Ehen grundsätzlich erst mit der Volljährigkeit geschlossen werden – nur in Ausnahmefällen schon mit 16 Jahren. Das Oberlandesgericht Bamberg hatte im Mai aber die Ehe einer Syrerin, die im Alter von 14 mit einem Cousin verheiratet worden war, als wirksam anerkannt. In Deutschland wird seitdem debattiert, ob solche Kinderehen im Widerspruch zu Grundrechten stehen.
Männer kaufen syrischen Flüchtlingen regelrecht ihre Töchter ab. https://t.co/Hr1banv3r1
— ZEIT ONLINE Politik (@zeitonline_pol) 1. September 2016
Die Unionsfraktion verlangte im Bundestag, schärfer gegen Kinderehen vorzugehen. Die Passauer Neue Presse zitiert aus einem Strategiepapier von CDU und CSU: “Die Aufhebung von Auslandskinderehen muss künftig der Grundsatz sein. Wenn das Jugendamt Kenntnis von einer Kinderehe erlangt, muss es künftig einen Antrag auf Aufhebung der Ehe stellen”.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte Mitte August in der “Welt am Sonntag” die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe angekündigt, die sich im September mit Kinderehen befassen sollte.
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