"Ein seltsamer Tag": Rosetta-Wissenschaftler zum Ende der Mission

"Ein seltsamer Tag": Rosetta-Wissenschaftler zum Ende der Mission
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Rosetta-Mission ist vorbei. Einigen der Menschen, die von Anfang an hinter dieser Mission gestanden haben, schildern ihre Gefühle.

WERBUNG

Jeremy Wilks, euronews: “Das war’s. Die Rosetta-Mission ist vorbei. Die Sonde ist jetzt auf der Oberfläche des Kometen und kommt nicht zurück. Ich bin hier mit einigen der Menschen, die von Anfang an hinter dieser Mission gestanden haben. Wie fühlen Sie sich jetzt Matt Taylor?”

Matt Taylor, Rosetta-Projektwissenschaftler der ESA: “Es ist bittersüß heute. Wir haben etwas verloren, das Teil unseres Lebens war, ein Familienmitglied. Aber wir wissen, dass wir alle Teile des Puzzles haben, um durch Rosetta die Geheimnisse des Sonnensystems zu lösen. Das ist das, was wir jetzt tun sollten. Es geht um die Wissenschaft, die geht weiter. Aber es ist immer noch traurig, dass wir ein Familienmitglied verloren haben.”

euronews:
“Zu Ihrer Rechten steht Ramy El-Maary, der in einem der Teams arbeitet, die diese Bilder, diese fantastischen Bilder auswerten, die wir von der Oberfläche des Kometen bekommen. Was wird jetzt passieren?”

Mohamed Ramy El-Maary, OSIRIS-Kamera-Wissenschaftler, Universität Bern: “Nun, zunächst einmal müssen wir sicherstellen, dass diese Bilder die bestmögliche Qualität haben. Es wird sehr interessant für uns sein, weil wir in der Lage sein werden, die Bilder zum Beispiel mit dem zu vergleichen, was wir zum Beispiel von der ROLIS-Kamera bekamen, die wir auf dem Lander Philae hatten, während er landete. Es war ein sehr ähnliches Gelände aber eine andere Gegend. Und wir werden in der Lage sein, etwas über den Grad der Homogenität dieses mobilen, staubigen Dings zu sagen”.

euronews: “Ich werde in einer Sekunde auf Sie zurückkommen – aber hier haben wir die jüngere Generation der Rosetta-Wissenschaftler, und wir haben die ältere Generation, Roger-Maurice Bonnet, der von Anfang an dabei war. Erzählen Sie uns vom Anfang Rosettas.”

Roger-Maurice Bonnet, ehemaliger Wissenschaftsdirektor der ESA: “Nun diese Mission begann mit einem Aufruf für Ideen an die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft im Jahr 1983. 1984 lag auf unserem Tisch eine Mission, die sich “Kometenkernprobe-Rückkehrmission” nannte, die entweder zu einem Asteroiden oder einem Kometen gehen sollte. Es hat zehn Jahre Planung gedauert, bis Rosetta das war, was Rosetta heute ist. Ich muss sagen, dass zu Beginn die Menschen von dieser Idee, zu einem Kometen zu fliegen, nicht sehr beeindruckt waren. Ein Komet ist nur ein bisschen Geröll. Warum sollten wir dorthin? Wenn wir heute sehen, was wir gelernt haben, war es der Mühe und der Träume wert!”

euronews: “Zu meiner Linken hier ist Koen Geurts, der für den Lander Philae verantwortlich war. Wie fühlen Sie sich heute?”

Koen Geurts, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Technischer Manager Rosetta-Lander Philae: “Es ist seltsam. Die letzte Landung, die ich erlebt habe, war vor zwei Jahren, als Philae landete. Voller Emotionen und positiver Gefühle. Und jetzt wissen Sie, dass die Menschen glücklich sind, jeder ist sehr zufrieden mit dem großen Erfolg von Rosetta, aber auch traurig, dass es vorbei ist. Die Kommunikation, die Interaktionen mit den Kollegen auf wöchentlicher, täglicher Basis. Daher ist dies ein seltsamer Tag”.

Jeremy Wilks, euronews: “Danke an alle hier im ESOC-Kontrollzentrum in Darmstadt. Die Botschaft, die von hier ausgeht ist, das die Mission vielleicht vorbei ist, das die wissenschaftliche Arbeit aber noch Jahrzehnte dauern wird”.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Dritter Testflug gescheitert: SpaceX bestätigt „Verlust“ von Starship

Japan landet als fünfte Nation erfolgreich auf dem Mond

Riesige Eismassen, groß wie das Rote Meer, auf dem Mars entdeckt