Mord am Kremlgegner Nemzow: Prozess gegen fünf Verdächtige begonnen

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Von Euronews
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Russland steht wegen der Ermordung des Putin-Gegners Nemzow unter Druck. Der Westen fordert eine gründliche Aufklärung.

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Anderthalb Jahre nach dem Mord am Kremlgegner Boris Nemzow in Moskau haben die fünf Tatverdächtigen zum Prozessauftakt alle Vorwürfe zurückgewiesen. Die Männer aus der Teilrepublik Tschetschenien seien unschuldig, sagte die Verteidigung vor einem Militärgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmaßlichen Todesschützen sowie dem Fahrer des Fluchtwagens und drei Komplizen einen Auftragsmord vor. Die Familie des früheren Vizeregierungschefs Nemzow vermutet die Hintermänner in der tschetschenischen Führung. Sie sieht die fünf Angeklagten nur als Handlanger. “Dieser politische Mord zeigt, dass sich niemand in Russland sicher fühlen kann”, sagte Nemzows langjähriger Mitarbeiter Ilja Jaschin.

Der Oppositionspolitiker Nemzow war am 27. Februar 2015 nachts in Sichtweite des Kremls erschossen worden. Die Tat löste international Bestürzung aus. Nemzows Familie fordert, dass der autoritäre tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow als Zeuge aussagen soll. “Die Ermittler ignorieren den persönlichen Konflikt zwischen Nemzow und Kadyrow völlig”, sagte Michailowa. Kadyrow weist jede Beteiligung zurück. Der kremltreue Politiker hatte Nemzow wegen seiner kritischen Haltung mehrfach öffentlich als “schlechten Patrioten” bezeichnet.

Die Anhörung im Zentrum Moskaus fand unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Angeklagten verfolgten den Prozess hinter einem mit Glas abgetrennten Bereich, vor dem Gericht schützten Angehörige der Sondereinheit Omon das Gebäude. Viele Reporter und Bürgerrechtler seien aber abgewiesen worden, hieß es. “Der Saal ist zu klein für alle”, sagte Justizsprecher Kirill Luschin. Der Prozess findet vor einem Militärgericht statt, weil einer der Angeklagten zum Tatzeitpunkt einer Einheit des Innenministeriums angehörte.

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