António Guterres: ein UN-Generalsekretär als Anwalt der Schwachen

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Von Sabine Sans
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Der Portugiese Guterres folgt als neunter Generalsekreatär auf den Koreaner Ban Ki Moon, der das höchste UN-Amt Ende 2016 turnusgemäß abgibt.

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António Guterres, der designierte Nachfolger von UN-Chef Ban, gilt als “direkter und effektiver Fürsprecher für Flüchtlinge”, so die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Erstmals präsentierte der Präsident des UN-Sicherheitsrates den künftigen UN-Generalsekretär bereits vor seiner offiziellen Nominierung:

“Meine Damen und Herren, meiner Meinung nach sind Sie Zeugen einer historischen Szene. Ich weiß nicht, ob es das in der Geschichte der Vereinten Nationen jemals gegeben hat”, sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin.

Guterres gilt als erfahren, weltgewandt, sprachbegabt und zupackend. Er war seit Anfang der Neunzigerjahre Chef der Sozialistischen Partei (PS) Portugals und von 1995 bis 2001 portugiesischer Regierungschef.

2005 wurde der 67-Jährige von der UNO-Generalversammlung zum Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks gewählt und 2010 für eine zweite fünfjährige Amtszeit bestätigt. Für seine Arbeit als UN-Flüchtlingskommissar bekam der Portugiese viel Lob. “Am Ende gab es einen Kandidaten, dessen Erfahrung, Vision und Vielseitigkeit auf einer Reihe von Feldern überzeugend waren, und das Ganze war erstaunlich friedfertig und unumstritten”, kommentierte US-Botschafterin Samantha Power den Auswahlprozess.

Auf die Frage, welche Herausforderungen er nach zehn Jahren als UN-Flüchtlingskommissar für seinen Nachfolger sieht, antwortete er im euronews-Interview im April:

“Es ist absolut notwendig, nicht nur auf die großen Notfälle zu reagieren, von denen es leider immer mehr in einer Welt gibt, in der Machtverhältnisse unklar geworden sind und Unvorhersehbarkeit und Straflosigkeit zum Alltag gehören. Wir müssen uns auch all derer annehmen, von denen niemand spricht.”

António Guterres aus Portugal soll der nächste UN-Generalsekretär werden. Die Amtsinhaber seit 1946 in der dpa_infografik</a> (dmo) <a href="https://t.co/x3b1T5hw30">pic.twitter.com/x3b1T5hw30</a></p>&mdash; dpa (dpa) 6. Oktober 2016

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