Einfach unersetzlich: Die iranische Sängerin Parissa

Einfach unersetzlich: Die iranische Sängerin Parissa
Von Euronews
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Die Iranerin Parissa gilt als eine Ikone, der es gelang, sich in einem männerdominierten Genre, der klassischen persischen Musik, durchzusetzen.

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Die Iranerin Parissa gilt als eine Ikone, der es gelang, sich in einem männerdominierten Genre, der klassischen persischen Musik, durchzusetzen. Nach der Islamischen Revolution 1979 war es Frauen im Iran nicht mehr erlaubt, in der Öffentlichkeit als Solosängerin aufzutreten – und Parissa zum Schweigen verurteilt. Erst nach 1995 konnte sie ihre Karriere im Ausland fortsetzen. euronews-Reporter Mohammad Mohammadi traf die Sängerin bei ihrem jüngsten Konzert in London.

Iranian Parissa treats us to her soulful tones at Barbican tonight capturing beautifully the divinity of Rumi's poetry. pic.twitter.com/bEl6YjGx1x

— Santosh Dass (@SantoshDass1048) 1 octobre 2016

#Parissa + Meshk Ensemble BarbicanCentre</a> <br>Feel the power of <a href="https://twitter.com/hashtag/Persian?src=hash">#Persian</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/music?src=hash">#music</a> through Parissa <a href="https://t.co/wgj8mshoaP">https://t.co/wgj8mshoaP</a></p>&mdash; ArtStage (ArtStageUK) 21 juillet 2016

Parissa: “Frauen dürfen im Iran singen, aber nur vor einem rein weiblichen Publikum. Ich habe das immer abgelehnt, weil ich der Ansicht bin, das eine Sängerin nicht nur für Frauen singen sollte. Diese Art von Musik hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Bei dieser Musik geht es um Spiritualität.”

Bei ihrem Londoner Konzert sang Parissa auch Gedichte des persischen Poeten und Mystikers Rumi. Dessen Werk ist für sie eine wichtige Inspirationsquelle.

Parissa: “Die Botschaft in Rumis Gedichten ist nicht irgendeine Modeerscheinung, sie sind zeitlos. Natürlich wurden sie vor 700 Jahren geschrieben. Aber ihre universelle Botschaft gilt bis heute. Die klassische iranische Musik und die klassische iranische Dichtung, die sich miteinander vermischen, haben dieselbe Botschaft.”

Trotz des Auftrittsverbots blieb in Parissa auch nach 1979 im Iran und gab bei sich zu Hause anderen Frauen Musikunterricht, eine Art inneres Exil. Ihrer Beliebtheit tat das keinen Abbruch.

Mohammad Mohammadi, euronews: “Fast vierzig Jahre nach dem ihr auferlegten Rückzug ist es keiner anderen klassischen Sängerin gelungen, Parissas Statuts zu übertrumpfen. Was nicht bedeutet, dass das Genre an Beliebtheit verloren hat, sondern dass Parissa ganz einfach unersetzlich ist.”

Masoud Behnoud, Autor: “Obwohl Parissa nur selten auftritt, leben wir seit 40 Jahren mit ihrer Stimme. Meiner Meinung nach hat sich ihre Stimme nicht viel verändert. Sie ist immer noch der göttliche Engel der iranischen Musik.”

Parissa ist bis heute ein Vorbild für andere Sängerinnen. Sie tourt regelmäßig durch Europa und Amerika und kann auf verschiedene CD-Produktionen zurückblicken.

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