Radsport ist Hightech, auch wenn das Reglement enge Grenzen setzt.
Radsport ist Hightech, auch wenn das Reglement enge Grenzen setzt. Die Teams versuchen also mit allen Mitteln, ihre Zeiten, ihre Effizienz, ihren Output zu verbessern. Das Team Giant Alpecin hat sich mit niederländischen Flugzeugbauern zusammen getan. Mit ihrem Spitzenfahrer Tom Dumoulin arbeiten sie im Windkanal an einem windschlüpfigeren Anzug. An der technischen Universität von Delft wurde Dumoulins Körper dreidimensional gescannt; es brauchte 150 Kameras und absolute Bewegungslosigkeit bei Dumoulin, um dann eine Kopie in Originalgrösse zu drucken. An dieser Puppe wurden dann im Windkanal unterschliedliche Anzüge und Materialien getestet.
Der Flugzeugbauer Andrea Sciacchitano erklärt: “Wenn sie schneller werden wollen geht es nur um Aerodynamik – bis zu 90 Prozent des Widerstandes, die der Fahrer überwinden muss, ist aerodynamisch. Die Rauheit des Anzugstoffes ist sehr wichtig um den Widerstand zu reduzieren. Eigentlich würde man glauben, je glatter eine Oberfläche desto schneller. Das stimmt nicht immer, raues Material kann die Strömung dicht an der Oberfläche beschleunigen, die Luft strömt am Rücken besser und der aerodynamische Gesamtwiderstand wird reduziert.”
Die Technik soll jetzt auf alle Ausrüstungsgegenstände angewendet werden. In Rio wurde Dumoulin zweiter, in Katar hat ihm der strömungsoptimierte Anzug kein Glück gebracht – gegen zuviel Hitze hilft anscheinend die beste Strömung nicht.
How a 3D mannequin replica of Tom Dumoulin is being used develop a faster aero skinsuit https://t.co/uk0xCChpEbpic.twitter.com/QmIrkKbiHX
— Peter Flax (@Pflax1) 10. Oktober 2016