Trauer in Kabul nach Überfall auf Schiiten-Schrein

Trauer in Kabul nach Überfall auf Schiiten-Schrein
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Von Christoph Debets
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Beim Angriff eines Extremisten auf einen schiitischen Schrein in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Dienstagabend (Ortszeit) mindestens 14 Menschen getötet worden.

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Beim Angriff eines Extremisten auf einen schiitischen Schrein in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Vor dem Sakhi-Schrein versammelten sich am Morgen nach dem Überfall Schiiten, um um ihre Glaubensbrüder zu trauern und das Aschura-Fest zu begehen. 43 Personen wurden nach dem Überfall in Krankenhäuser Kabuls eingeliefert.

“Ein Uniformierter schoss in die Menge. Alle versuchten wegzulaufen. Ich war eingesperrt. Ihm ging die Munition aus. Als er nachlud, bat ich ihn: ‘Um meines unschuldigen sechs Monate alten Kindes willen, verschone mich’”, schildert Saleha den Überfall.

#KabulAttack is over officials told, there was 1 attacker who shot dead by security forces. At least 14 killed and over 40 injured#Kabulpic.twitter.com/3cHJVL8cid

— Garry Walia (@_garrywalia) 11. Oktober 2016

20 Prozent der afghanischen Muslime sind Schiiten. Bisher hatte Afghanistan relativ wenige Probleme mit Spannungen zwischen den religiösen Gruppen.

Aschura ist einer der höchsten schiitischen Feiertage. Er erinnert an das Martyrium des Dritten Imam. Der Enkel des Propheten war von den Soldaten des Kalifen in der Schlacht von Kerbala getötet worden. Damit war die endgültige Trennung des Islam in Sunniten und Schiiten sowie die Vorherrschaft der Sunniten besiegelt.

Mehr zum Thema

Bundeszentrale für politische Bildung: Der Islam in Afghanistan

euronews: Aschura und die Schlacht von Kerbala

Deutschlandfunk: Die Schlacht von Kerbela und ihre machtideologische Mystifizierung

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