Britische Notenbank rechnet mit Preisanstieg: „Das Inflationsumfeld wird sich ändern.“

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Der britische Notenbank-Chef Mark Carney will beim Blick auf die Inflationsrate offenbar ein Auge zudrücken.

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Der britische Notenbank-Chef Mark Carney will beim Blick auf die Inflationsrate offenbar ein Auge zudrücken. Er rechnet offenkundig mit steigenden Preisen auf breiter Front: „Das Inflationsumfeld wird sich ändern.“

Britischer Notenbankchef: Höhere Inflation ist okay – Anleihekurse fallen https://t.co/Fpzueo4KhL

— FAZ Wirtschaft (@FAZ_Wirtschaft) 14. Oktober 2016

Die Bank of England (BoE) sei bereit, die Teuerung etwas über das von ihr mittelfristig avisierte Ziel von zwei Prozent hinausschießen zu lassen, sagte Carney. Im August lag die Rate bei 0,6 Prozent – ohnehin noch deutlich niedriger. Doch der seit dem “Brexit”-Votum gesunkene Außenwert der britischen Währung verteuert Importe auf die Insel – und sorgt so für wachsenden Preisdruck. Dies gilt besonders für Energie.

Seit dem Referendum ist das Pfund gegenüber dem Dollar rund 18 Prozent gefallen. Alle Importe in Dollar müssen nun teurer bezahlt werden. Manche Bankenökonomen sagen für Ende des Jahres 2017 nun Inflationsraten zwischen drei und vier Prozent voraus.

Inflation expectations in UK. And that's just the beginning, for the moment nothing changed in British trade arrangements…#Brexitpic.twitter.com/SfCnp36wTK

— Michele Bovenzi (@mibov) 7. Oktober 2016

Steigende Preise werden nach Carneys Meinung besonders den sozial schlechter gestellten Briten das Leben schwerer machen. Doch sei es nicht die Aufgabe der Notenbank, ein Ziel für den Währungskurs zu sichern. Allerdings sei ihr der Pfund-Kurs auch nicht gleichgültig, betonte der aus Kanada stammende Geldpolitiker.

Vor dem am 3. November anstehenden Zinsentscheid der britischen Notenbank hatte die neue Premierministerin Theresa May eine straffere Geldpolitik gefordert. Sie warnte vor negativen Nebenwirkungen der konjunkturfördernden „Krisenmedizin“ und verwies darauf, dass besonders Sparer durch die Nullzinspolitik schlechter gestellt seien.

Die Briten hatten sich am 23. Juni mehrheitlich dafür entschieden, der EU den Rücken zu kehren. Um die Konjunktur nach dem Referendum anzukurbeln, hatte die Bank of England im August die Leitzinsen auf 0,25 Prozent verringert. Zudem stockte sie ihre Staatsanleihenkäufe um 67 auf rund 514 Milliarden Euro auf.

su mit Reuters

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