Clintons Kandidatur scheiterte an früheren Fehlern

Clintons Kandidatur scheiterte an früheren Fehlern
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Von Andrea Büring
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Hillary Clintons Wahlkampf hatte Höhen und Tiefen. Während sie die meiste Zeit in den Umfragen führte, holte Donald Trump kurz vor der Wahl auf.

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Trotz ihrer Niederlage hat Hillary Clinton Geschichte geschrieben. Zwar schaffte sie es nicht bis ins höchste Amt, doch sie ist die erste Frau in den USA, die zur Präsidentschaftskandidatin nominiert wurde.

Auf der Überholspur

Clinton mangelte es weder an Durchhaltevermögen, politischen Erfahrungen noch an Ehrgeiz. Auf diesen Wahlkampf hatte sie sich lange vorbereitet.
“Es gab noch nie einen Mann oder eine Frau, die für das Amt des Präsidenten der VereinigtenStaaten geeigneter war als Hillary Clinton”, sagte Barack Obama.

Schon 2008 wollte Clinton Präsidentin werden. Durch ihre Erfahrung als ehemalige First Lady wusste sie, worauf sie sich einließ, als sie im April 2015 ankündigte:
“Ich werde kandidieren!”

Sie bringt viel Erfahrung mit: Clinton war Senatorin für den Bundesstaat New York und später Außenministerin in der Regierung Obama.

Ein Foto, das für Aufsehen sorgte, zeigt Clinton beim Verfolgen des Einsatzes gegen Osama bin Laden. Ihre Geste des Schocks wurde als Schwäche interpretiert und kritisiert. Sie versuchte später, den Spieß umzudrehen und sagte:
“Stellen Sie sich vor, Donald Trump wird im Namen der USA Entscheidungen über Leben und Todtreffen.”

Tiefpunkte

Im Wahlkampf holte sie ihre Amtszeit als Außenministerin ein. Clinton übernahm Verantwortung für Sicherheitsmängel vor dem Anschlag auf die US-Botschaft im libyschen Bengasi. Doch schwerer lastete auf ihr die E-Mail-Affäre.

“Ich habe einen Fehler begangen, als ich einen privaten E-Mail-Server benutzte und würde es heutelogischerweise anders machen. Doch ich werde keine Entschuldigungen suchen: Es war ein Fehlerund dafür übernehme ich die Verantwortung”, sagte Clinton.

Die Demokratin polarisierte stark. Sie galt vielen als reserviert, überambitioniert und berechnend. Zugleich präsentierte sie sich als Vorkämpferin für Frauenrechte. Sie erklärte:
“Herr Trump beschuldigt mich, die Frauenkarte zu spielen. Wenn das bedeutet, für dieGesundheitsversorgung von Frauen, für Elternzeit und gleiche Bezahlung zu kämpfen, dann bin ichdabei.”

Umfragen im Anschluss an die drei Fernsehduelle mit Donald Trump sahen jeweils Clinton als Siegerin des verbalen Schlagabtauschs.

Wendepunkt im Wahlkampf

Doch am 28. Oktober – nur elf Tage vor der Wahl – holte die E-Mail-Affäre Clinton erneut ein. Losgetreten wurde sie durch den FBI-Direktor, der eine neue Untersuchung einleitete. Clinton verlangte, umgehend aufgeklärt zu werden, um danach den Moment der Veröffentlichung zu kritisieren:
“Es ist schon seltsam, angesichts so wenig Informationen die Sache kurz vor der Wahl ins Rollen zubringen. Ein gefundenes Fressen für Trump, der bereits irgendwelche Lügen erfindet und sein Bestesgibt, um das amerikanische Volk in die Irre zu führen und zu verunsichern.”

Sie raffte sich ein weiteres Mal auf, um ihren Kampfgeist zu demonstrieren:
“Meine Mutter brachte mir bei, niemals aufzugeben. Ich habe mein ganzes Leben lang für Familienund Außenseiter gekämpft, damit werde ich jetzt nicht aufhören. Ich habe gerade erst angefangen!”

Doch weiter ging es nicht. Dieses Mal gelang es Clinton nicht, als erste Präsidentin der USA in die Geschichtsbücher einzugehen.

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