Nato-Generalsekretär Stoltenberg: "Wir sind die besten Freunde der USA"

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: "Wir sind die besten Freunde der USA"
Von Euronews
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euronews: “Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, haben Sie Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.

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euronews:
“Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, haben Sie Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Wie ist die Stimmung im Nato-Hauptquartier nach dem Wahlsieg Donald Trumps? Ich glaube nicht, dass sich die Nato-Botschafter aus den baltischen Staaten freuen.”

Jens Stoltenberg:
“Wir wollen mit dem designierten Präsidenten Donald Trump zusammenarbeiten, wir wollen ihn einladen und ihn hier in Brüssel beim Nato-Gipfeltreffen im nächsten Jahr willkommen heißen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Donald Trump das starke amerikanische Engagement in der Nato und für die europäische Sicherheit aufrechterhalten wird.”

euronews:
Teilen die baltischen Bündnismitglieder diese Überzeugung? Ich bin überrascht, dass Sie angesichts der Äußerungen Trumps aus den vergangenen Monaten über die Allianz, die Sie führen, zuversichtlich sind. Trump bezeichnete die Nato als überholt.

Jens Stoltenberg:
“Der designierte US-Präsident Trump hat sich auch als einen Fan der Nato bezeichnet. In seiner wichtigsten Botschaft ging es um die Verteidigungsausgaben, um die Verteilung der Lasten zwischen Europa und den USA. Hier stimme ich ihm zu. Wir brauchen einen besseren Lastenausgleich zwischen Europa und den USA. Es geht nicht an, dass die USA für 70 Prozent der Verteidigungsausgaben der Nato aufkommen. Daher ist es auch meine wichtigste Forderung, seit ich 2014 das Amt des Generalsekretärs übernommen habe, dass die europäischen Verbündeten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen.”

euronews:
“Ich verstehe nicht, woher Sie ihre Zuversicht nehmen. Niemand in Brüssel oder in Washington weiß, wie die Außenpolitik Trumps aussehen wird. Trotzdem scheint es Sie nicht zu beunruhigen, dass Trump die Nato infrage stellt. Sie glauben, dass alles bestens sein wird, wenn Trump das Amt übernimmt.”

Jens Stoltenberg:
“Ich bin aus mehreren Gründen zuversichtlich. Zum Teil weil es wirklich im Interesse der Vereinigten Staaten liegt – wir haben im Verlauf von mehr als sieben Jahrzehnten gesehen, dass die europäischen Verbündeten die engsten Freunde der USA sind. Wir sind die besten Freunde Amerikas. Zweitens sind die Europäer Amerika und den USA in verschiedenen Aktionen und Koalitionen zur Seite gestanden, darunter in Afghanistan. Alle europäischen Verbündeten nehmen am Kampf gegen den Islamischen Staat teil. Die Nato sorgt für Unterstützung. Auch haben zwei Weltkriege gezeigt, dass ein stabiles Europa für die USA wichtig ist.”

euronews:
“Haben Sie mit dem gewählten Präsidenten Trump schon gesprochen? Planen Sie es?”

Jens Stoltenberg:
“Ich gehe davon aus, dass ich bald mit ihm sprechen werde. Mein Team hält Kontakt zu seiner Übergangsmannschaft und ich hoffe, mit ihm sprechen zu können. Im nächsten Jahr werde ich ihn anlässlich des Nato-Gipfeltreffens hier in Brüssel willkommen heißen und natürlich hoffe ich, mit dem designierten Präsidenten in vielen Fragen zusammenzuarbeiten, die die Nato betreffen. Wir müssen die gemeinsame Verteidigung verstärken, mehr Stabilität ist notwendig, wir müssen gegen den Terrorismus kämpfen, doch wir müssen auch unsere Nachbarschaft stabilisieren, wie wir das in Afghanistan oder in der Anti-Terrorkoalition im Irak und in Syrien tun.”

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