Le Pens Herausforderer: Fillon wird Spitzenkandidat für französische Präsidentschaftswahl

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Von Euronews
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Wirtschaftsreformen angekündigt

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Francois Fillon wird der Kandidat der Konservativen für die Präsidentschaftswahlen in Frankreich. In einer Stichwahl hat er sich am Sonntag gegen Alain Juppé durchgesetzt. Jetzt muss er um die Stimmen der Linken kämpfen.

Fillon wird zugetraut, die rechtsextreme Marine Le Pen vom Front National zu besiegen. Das erhoffen sich viele Konservative, denn auch Frankreich steht wie viele europäische Länder vor einem möglichen Rechtsruck bei den Wahlen. Terrorangst, Flüchtlinge, vor allem aber unpopuläre und eigentlich gar nicht so sozialistische Arbeitsmarktreformen der Mitte-Links-Regierung um Präsident Francois Hollande haben die Franzosen verärgert.

Dabei gilt gerade Fillon als traditionsverbunden und wirtschaftsliberal. Er hat für den Fall seiner Wahl massive Wirtschaftsreformen angekündigt, um das Land im internationalen Wettbewerb wieder besser aufzustellen. Den traditionell kämpferischen französischen Arbeitnehmern und Gewerkschaften dürfte das gar nicht Recht sein, wenn es soweit kommt. Doch der Vertrauensverlust in die Hollande-Regierung scheint selbst Linkswähler dazuzubringen, im kommenden Jahr möglicherweise für Fillon zu stimmen.

In der Außenpolitik will Fillon ein Verbündeter der USA bleiben, gleichzeitig aber die Beziehungen zu Russland stärken. In Deutschland hoffen auch Sozialdemokraten, dass lieber Fillon als Le Pen die Wahl gewinnt. Aus Sicht des außenpolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen, muss Fillon aber Abstriche bei seinen Reformen machen, wenn er tatsächlich Teile der Linkswähler für sich gewinnen möchte. Annen verglich im SWR die Wirtschaftspläne mit denen von Margret Thatcher in Großbritannien, auch genannt die “Eiserne Lady”. Weiter sagte Annen, Fillon solle sich an Ex-Präsident Jacques Chirac orientieren, der sich dereinst im Duell gegen Marine Le Pens Vater habe durchsetzen können, weil er inhaltlich auf das linke Lager zugegangen sei.

Frankreich wird in knapp fünf Monaten wählen. Wer für die Sozialisten antritt, ist noch nicht klar. Hier steht eine Kandidatur von Präsident Hollande ebenso zur Debatte wie die von Ministerpräsident Manuel Valls.

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