Euroskills 2016: Wer schleift, mauert und programmiert am besten?

Euroskills 2016: Wer schleift, mauert und programmiert am besten?
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Auf der Euroskills messen sich junge Handwerker, Arbeiterinnen in Dienstleistungs- und Transportberufen und junge Cracks aus dem IT-Bereich: Sie nahmen an dem Wettbewerb Anfang Dezember im schwedische

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Auf der Euroskills messen sich junge Handwerker, Arbeiterinnen in Dienstleistungs- und Transportberufen und junge Cracks aus dem IT-Bereich: Sie nahmen an dem Wettbewerb Anfang Dezember im schwedischen Göteburg teil. Er ist so etwas wie die Olympischen Spiele für junge Berufstätige. Nachwuchstalente unter 25 Jahren können daran teilnehmen. Die Konkurrenz ist groß, wie Hubert Romer, Vorsitzender der Worldskills Europe weiß: “Es gibt 492 Teilnehmer, die sich in 42 Wettbewerben miteinander messen. Sie treten in ihrem jeweiligen Beruf an und müssen eine Aufgabe lösen.”

Einige Länder nehmen schon seit Jahrzehnten an der Euroskills teil. Die Anfänge des Wettbewerbs reichen in die 50er zurück. 2008 fand die erste offizielle Euroskills statt. Wer hier erfolgreich ist, kann es noch viel weiter schaffen, so Robert Urazow, Generaldirektor der Worldskills Russland: “Der europäische Wettbewerb gilt als wichtiger Schritt für die Vorbereitung zu den Weltmeisterschaften 2017 in Abu-Dhabi und 2019 in Kazan in Russland. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, sich zu informieren und neue Techniken zu erlernen, die man mit nach Hause nehmen kann.”

Der Wettkampf funktioniert ähnlich wie im Sport: Was zählt, ist die Geschwindigkeit. Die Regeln sind streng und die Teilnehmer arbeiten drei Tage lang hart um zu gewinnen. Sie dürfen nicht sprechen, während sie arbeiten, weder mit Journalisten noch mit den Fans. Bei nur einem Wort werden sie disqualifiziert. Michail Uhankin aus Russland sagte: “Es herrscht großer Druck, denn ständig gehen Leute an uns vorbei, die Wettkampfrichter beobachten uns, das übt großen Stress aus. Manchmal ist es schwer, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Ich versuche, sie zu ignorieren und ruhig zu arbeiten.”

Die Jurorinnen und Juroren sind renommierte Experten. Nach welchen Kriterien geurteilt wird, hängt vom jeweiligen Handwerk ab, aber für alle gilt, dass jede Kleinigkeit wichtig ist, wie der Juror Kai-Uwe Holtschmidt anhand einer Backsteinmauer erklärt: “Wir bewerten, ob die Längen korrekt sind, ob die Höhen stimmen und ob die Fugen korrekt ausgebildet sind.”

Was alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sollten, ist Englisch. Einige von ihnen absolvieren Intensivkurse bevor sie zur Euroskills fahren. Auch Kosmetik ist eine Disziplin bei dem Wettbewerb. Alina Trebnikowa tritt für Russland an: “Die Euroskills ist für mich eine gute Gelegenheit, etwas Neues zu lernen, Erfahrungen mit den anderen Wettbewerberinnen auszutauschen. Die Teilnehmerinnen hier sind sehr fortgeschritten, man kann von allen etwas lernen.”

Euroskills-Teilnehmer haben gute Berufsaussichten. Der Steinmetz Julien Baton aus Frankreich hat in diesem Jahr eine Bronzemedaille gewonnen – ein Türöffner: “Seit dem ich acht Jahre alt bin, schleife ich Steine, die im Schuppen meiner Eltern rum lagen. Das ist zu einer Leidenschaft geworden. Der Stein und ich, wir haben uns verliebt.”

An drei Tagen kamen etwa 65.000 Besucherinnen und Besucher auf die Euroskills. Einige von ihnen sind Headhunter, denn die Fähigkeiten der jungen Talente seien ausgesprochen gut, so der Präsident der Worldskills International: “Die Teilnehmer hier sind technisch sehr viel weiter fortgeschritten als andere junge Menschen in ihrem Alter.”

2016 gingen die meisten Auszeichnungen nach Österreich. Finnland und Frankreich folgten auf dem 2. und 3. Platz. Für Deutschland gab es insgesamt 21 Auszeichnungen.

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