Schwieriger Neubeginn für Aleppo-Rückkehrer

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Von Euronews
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Rückkehrende Zivilisten und aus Ost-Aleppo Vertriebene kämpfen mit bitterer Kälte und Obdachlosigkeit.

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In Aleppo ist die Evakuierung der letzten verbliebenen Rebellengebiete im Ostteil der Stadt fortgesetzt worden. Mehrere Busse sowie Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz hielten sich westlich von Aleppo bereit.

Seit Beginn der Evakuierung am vergangenen Donnerstag haben nach Angaben des Roten Kreuzes rund 25.000 Menschen Ost-Aleppo in Richtung von Nachbarprovinzen verlassen. Alleine seit Sonntag seien 15.000 Menschen in das Umland gebracht worden.

Viele von ihnen trafen in der nördlich gelegenen Provinz Kilis ein und hofften dort auf einen Grenzübertritt in die Türkei. Bislang lässt Ankara offenbar nur Frauen, Kinder und Verletzte ins Land. 55 schwer Verwundete werden in Kliniken der türkischen Grenzstadt Gaziantep behandelt.

Hauptziel der Bewohner von Ost-Aleppo bleibt aber die südwestliche, von Rebellen gehaltene Region Idlib. Auch in den schiitisch dominierten, von Rebellen belagerten Ortschaften Kafraya und Fua schritten die Evakuierungen voran. Sie wurden auf Druck schiitischer Milizen aus dem Iran im Gegenzug für die Evakuierung Ost-Aleppos vereinbart.

Bewohner beider Ortschaften wurden in die Nähe von Aleppo gebracht und dort von Regierungsmitarbeitern, Angehörigen sowie dem KInderhilfswerk UNICEF empfangen und versorgt. Vorübergehend sollen die Menschen in Zelten, Moscheen und Schulen unterkommen. Hilfsorganisationen erklärten, es sei mitten im Winter schwierig, sie dort mit Wasser und Heizungen zu versorgen.

Die Rückkehrer nach Aleppo waren teilweise jahrelang nicht mehr in ihrer Heimat. Viele, wie Fadel Rajab, zeigten sich entsetzt über das Ausmaß der Zerstörungen:“Vor fünf Jahren habe ich diese Gegend verlassen, weil Terroristengruppen hierher kamen und uns vertrieben haben. Jetzt bin ich zurückgekommen, um mich wieder um meinen Laden zu kümmern. Aber sie haben alle Geschäfte und unsere Häuser beschädigt. Eigentlich haben sie hier alles kaputt gemacht.”

Nach Angaben des Roten Kreuzes ist ein Zeitpunkt für den Abschluss der Evakuierung Ost-Aleppos nicht konkret absehbar. Aus syrischen Armeekreisen hieß es, es sei damit zu rechnen, dass die letzten Widerstandskämpfer Ost-Aleppo in den nächsten Stunden verließen. Die Armee bereite sich darauf vor, danach in die Viertel einzurücken und die Kontrolle über ganz Aleppo zurückzugewinnen.

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