Anschlag von Berlin: Verdächtiger Tunesier wieder auf freiem Fuß

Anschlag von Berlin: Verdächtiger Tunesier wieder auf freiem Fuß
Von Euronews
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Bei dem vorübergehend Festgenommenen handelt es sich laut Bundesanwaltschaft nicht um die mögliche Kontaktperson von Anis Amri.

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In Deutschland kommen die Ermittler bei der Aufklärung des Anschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt offenbar kaum voran. Ein zunächst als Komplize verdächtigter Tunesier ist wieder auf freiem Fuß.

“Er war gestern festgenommen worden, weil der Verdacht bestand, dass Anis Amri ihm zeitnah vor dem Anschlag eine Sprachnachricht und ein Lichtbild über einen Messenger-Dienst geschickt haben könnte”, erklärte Frauke Köhler, Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Die weiteren Ermittlungen hätten aber ergeben, dass es sich bei dem vorläufig Festgenommenen nicht um die mögliche Kontaktperson von Anis Amri handelt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der von Amri gesteuerte Lkw durch ein automatisches Bremssystem gestoppt wurde. Aus diesem Grund seien “noch schlimmere Folgen ausgeblieben”.

Terroranschlag in Berlin: Automatisches Bremssystem soll Lkw gestoppt haben #Breitscheidplatzhttps://t.co/apD3aIpiH1

— Golem.de (@golem) 29 December 2016

Zu Amris Fluchtweg hätten die Ermittlungen ergeben, dass er über die Niederlande und Frankreich nach Italien gereist sei. Dort wurde er gut drei Tage nach dem Anschlag von Polizisten erschossen.

Die Bundesanwaltschaft bestätigte außerdem, dass auf den polnischen Lkw-Fahrer sowie auf einen der italienischen Polizisten aus einer Waffe mit Kaliber 22 geschossen wurde. Ob es sich um dieselbe Waffe gehandelt habe, müsse noch geprüft werden.

Derweil wird immer deutlicher, dass Amri vor dem Anschlag mehrfach im Fokus deutscher Ermittlungsbehörden stand. Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR wurde im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum (GTAZ) in Berlin zwischen Februar und November 2016 mindestens sieben Mal über Amri gesprochen. Behördenunterlagen, die nur fünf Tage vor der Tat entstanden, beschrieben demnach seinen Werdegang in Deutschland.

Das Terror-Abwehrzentrum hatte Amri bereits auf dem Schirm – aber für gefährlich hielt ihn lange keiner https://t.co/szKDvH6M8c

— Süddeutsche Zeitung (@SZ) 29 December 2016

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