Yahoo: Der wilde Ritt zum Elefantenfriedhof

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Obwohl der Verkauf des Yahoo-Webgeschäfts nach Bekanntwerden riesiger Daten-Diebstähle ins Wanken geriet, blickt der Internet-Pionier weiter in die Zukunft.

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Obwohl der Verkauf des Yahoo-Webgeschäfts nach Bekanntwerden riesiger Daten-Diebstähle ins Wanken geriet, blickt der Internet-Pionier weiter in die Zukunft. Ist das traditionelle Webgeschäft erst einmal an den US-Telekomkonzern Verizon verkauft, will Yahoo das verbliebene Unternehmen in Altaba umbenennen, eine Investmentholding, um die Beteiligungen zu bündeln, vor allem an dem chinesischen Online-Händler Alibaba und an Yahoo Japan. Der Verkauf des Webgeschäfts war beschlossen worden, nachdem der Plan scheiterte, den Alibaba-Anteil steuerfrei abzuspalten. Die Beteiligungen machen rund 90 Prozent des Yahoo-Marktwerts von rund 40 Milliarden Euro aus.

Der Verizon-Deal hängt allerdings in der Schwebe. Der Mobilfunk-Riese hatte im Juli vereinbart, das Yahoo-Kerngeschäft mit Online-Werbung, der Suchmaschine, Mail- und Messenger-Diensten für 4,5 Milliarden Euro zu kaufen. Die Übernahme soll eigentlich Anfang dieses Jahres abgeschlossen werden. Doch nach Bekanntwerden zweier beispielloser Hackerangriffe, bei denen 2013 und 2014 Daten von mehr als einer Milliarde Yahoo-Nutzern gestohlen wurden, geriet der Deal ins Stocken. Experten gehen zwar davon aus, dass Verizon die Transaktion nicht abbläst. Es wird allerdings erwartet, dass der Konzern nun einen spürbaren Preisnachlass durchsetzen will.

Verizon hatte erst 2015 den ebenfalls tief gefallenen Internet-Pionier AOL für 4,2 Milliarden Euro geschluckt. Nun will der Konzern die Yahoo-Dienste mit AOL fusionieren, weil das Internetgeschäft immer wichtiger wird und zunehmend mit den ursprünglichen Telekom-Dienstleistungen verschwimmt. Die Marke Yahoo soll auch rund 22 Jahre nach Firmengründung erhalten bleiben.

Yahoo deal closes, Mayer is out, and company to be renamed “Altaba”. See Yahoo's wild ride in this timeline: https://t.co/8BJEcpkMOEpic.twitter.com/f4iWgL4Iry

— Visual Capitalist (@VisualCap) 10. Januar 2017

Nach der missglückten Sanierung wird die in die Kritik geratene Firmenchefin Marissa Mayer die Reste des Yahoo-Konzerns verlassen.

Fun Fact: Marissa Mayer hat in ihrer Zeit bei Yahoo weit über 140 Millionen Dollar verdient. Bislang. https://t.co/exvuucQLol#Yahoo#Altaba

— Christian Stöcker (@ChrisStoecker) 10. Januar 2017

Mayer war 2012 von Google zu Yahoo gekommen, um das Geschäft beim schwächelnden Internet-Pionier anzukurbeln. Doch trotz massiver Investitionen ins Medien-Angebot und teuren Zukäufen wie die Blog-Plattform Tumblr hinkte Yahoo bei der Online-Werbung Google und Facebook hinterher.

“And being a geek is just great.” – Marissa Meyer, CEO of Yahoo, former engineer at Google.” https://t.co/s9mieEPJVKpic.twitter.com/lyNOhltNH2

— Jennifer Kelly (@jenkellyjen) 9. Januar 2017

“Und ein Außenseiter zu sein ist einfach großartig.” Yahoo geriet zuletzt immer tiefer in die Krise. Der eigentliche Gewinnbringer war meist die nun noch 15 Prozent schwere Beteiligung an Alibaba. Neben Mayer werden noch fünf weitere Mitglieder des Verwaltungsrats zurücktreten, kündigte Yahoo an. Dieser Schritt trage der Verkleinerung des Unternehmens in die Form einer Holding Rechnung.

su mit dpa, Reuters

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