USA: Todesstrafe für Attentäter von Charleston

USA: Todesstrafe für Attentäter von Charleston
Von Euronews mit dpa, Reuters
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In den USA ist der Attentäter von Charleston zum Tode verurteilt worden.

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In den USA ist der Attentäter von Charleston zum Tode verurteilt worden. Dylann Roof solle für die Ermordung neun schwarzer Gläubiger in einer Kirche im Bundesstaat South Carolina per Todesspritze hingerichtet werden, wie die Jury in Charleston entschied. Er war bereits im Dezember in allen 33 Anklagepunkten für schuldig befunden worden.

Ein schwacher Trost, so Melvin Graham, Bruder eines der Opfer: “Es ist zwar ein Sieg, aber meine Schwester ist immer noch tot. Trotzdem kann das Urteil eine Botschaft an diejenigen sein, die denken wie er. Es zeigt, dass diese Gemeinschaft so etwas nicht duldet. Jedes Mal, wenn die Schießerei erwähnt wird, muss ich heulen. Wir müssen das beenden. Wenn wir füreinander einstehen, so wie wir es direkt danach getan haben, dann können wir das stoppen.”

Roof hatte sich ausdrücklich zu der Tat bekannt. Er bezeichnet sich selbst als Rassisten und ist Anhänger der Ideologie von der white supremacy, die von der Überlegenheit einer weißen Rasse ausgeht. Der 22-Jährige hatte vor der Tat im Internet ein Pamphlet zu seinen rassistischen Motiven veröffentlicht. Er hatte auch mehrfach Freunden gegenüber geäußert, dass er Afroamerikaner töten wolle. Später sagte Roof, er habe einen Krieg zwischen Schwarz und Weiß anzetteln wollen: “Mit einer geplanten, durchdachten, schrecklichen Attacke”.

Roof verteidigte sich zum größten Teil selbst – ob dies rechtmäßig war, könnte in Berufungsprozessen thematisiert werden, wie US-Medien berichten. Zu Beginn des Verfahrens trat der Anwalt David Bruck als sein Verteidiger auf, der für sein Engagement gegen die Todesstrafe bekannt ist. Roof hatte zudem Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit stets abgewehrt. Er ist der Erste, der vor einem US-Bundesgericht wegen eines Hassverbrechens zum Tode verurteilt wurde. Er hatte im Juni 2015 75 Mal auf die Gläubigen gefeuert.

Die Tat löste über die USA hinaus Entsetzen aus. Sie bewegte US-Präsident Barack Obama dazu, bei einer Gedenkfeier für die Opfer “Amazing Grace” zu singen, eine Hymne der Schwarzen-Bewegung.

Remember when President Obama sang “Amazing Grace” as a tribute to one of the victims of the #CharlestonShooting? https://t.co/6NUCZVJgde

— AJ+ (@ajplus) 10. Januar 2017

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